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Schloss Mainberg bald Thema im Landtag

18.02.2013

Mainberg: Wenn gleich vier Landtagsabgeordnete eine Gemeinde besuchen, muss es schon um ein ganz großes Anliegen gehen. Tatsächlich ging es um nichts geringeres, als um den Erhalt des Schloss Mainbergs. „Wir können die Augen nicht verschließen!“, schwörte Bürgermeister Stefan Rottmann die Abgeordneten noch vor dem Rundgang durch das Schloss ein. Schon die ersten Räumlichkeiten zeigten die „ungeschminkte Wahrheit“ über das Schlossinnere: Das Lucretienzimmer im ersten Obergeschoss hat es besonders schwer getroffen. Aufgeplatzte Wasserleitungen während einer Frostperiode setzten die Räumlichkeiten unter Wasser und beschädigten Mauerwerk und Holzboden massiv. Zurück blieb der „echte Hausschwamm“: Der herausgerissene Parkettboden und die abgenommene historische Türvertäfelung zeugen von der Hilflosigkeit. Schimmelspuren und Risse überziehen die gewölbte Decke.

Das Lucretienzimmer ist ein Beispiel von vielen, wie Bürgermeister Stefan Rottmann und der Mainberger Historiker Dr. Thomas Horling feststellten. Anhand einer Dia-Präsentation zeigte sich das Ausmaß noch deutlicher: Risse, Feuchtigkeit, statische Probleme, pröckelnder Putz, morsche Balken, undichte Dachstellen sind in Bildausschnitten zu sehen. „Hier ist Gefahr in Verzug!“, stellte MdL Volkmar Halbleib fest. Er ist Stellv. Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag und gehört dem Haushaltsausschuss an. Ohne den Freistaat als Mittelgeber und Landratsamt als rechtlich zuständige Behörde können die Probleme nicht gelöst werden, resümierte er und zitierte aus dem Denkmalschutzgesetz. „Der Freistaat hat von Gesetzeswegen in solchen Notsituationen ein ganzes Instrumentarium zur Hand.“, sagt Halbleib.

Schloss Mainberg sei nicht irgendeines, der etwa 3000 Denkmäler, die akut vom Verfall bedroht sind: Es sei ein herausragendes Gebäude von kulturhistorischer Bedeutung für ganz Bayern, so Halbleib. Es brauche klare Absprachen und Fristen. Der Freistaat müsse gemeinsam mit der Vollzugsbehörde, dem Landratsamt Maßnahmen zur Sicherung ergreifen. „Es müssen die Notwendigsten Reparaturen erledigt werden und das Dach dicht gemacht werden.“, fordert der Haushaltspolitiker. Man müsse der Eigentümerin Fristen setzen, ansonsten über das Landratsamt eine Ersatzvornahme durchführen und Handwerker zu beauftragen um größeren Schaden abzuwenden. Zwar müsse der Landkreis zunächst in Vorleistung gehen, könnte sich dann die Kosten über den Denkmalschutzfonds wieder erstatten lassen. Es brauche allerdings eine aufschlussreiche Befunduntersuchung und ein schlüssiges Sanierungskonzept. Der Freistaat Bayern ist als Denkmalschutzbehörde in der Verantwortung und muss dafür sorgen, dass unverzüglich Sofortmaßnahmen ergriffen werden, sagte Volkmar Halbleib.

In die gleiche Kerbe schlug auch MdL Reinhold Strobl (Amberg), der dem bayerischen Landesdenkmalrat angehört: Er wolle das Thema „Schloss Mainberg“ als Tagesordnungspunkt im zuständigen Ausschuss des Landtags einbringen. Denkbar wäre gar ein „Vor-Ort-Termin“ mit dem zuständigen Gremium und dessen Vorsitzenden. „Mich hat das Schloss fasziniert und absolut in seinen Bann gezogen!“, erklärte er. Mit dem Bürgermeister möchte er im regelmäßigen Kontakt bleiben und aus den Gremien berichterstatten. MdL Inge Aures erinnerte sich an ihre Zeit als Oberbürgermeisterin von Kulmbach: Auch in ihrer Stadt musste eine Dachsanierung als Ersatzvornahme durchgeführt werden um ein denkmalgeschütztes privates Gebäude vor dem Verfall zu bewahren.

Die vierte Abgeordnete im Bunde, MdL Sabine Dittmar (Massbach) lobte die Initiative der Gemeinde mit der Verabschiedung der Resolution: Man habe nun Bewegung in die Angelegenheit gebracht. Der Erhalt von Schloss Mainberg müsse überparteilich angestrebt werden: Alle politischen Kräfte müssen mitwirken, so ihre Forderung. Wie berichtet ist auch Staatssekretär Gerhard Eck von Anfang an bemüht Hilfe zu organisieren. Erst vor wenigen Tagen besuchte er die Gemeinde und das Schloss, um sich vor Ort ein Bild von den Schäden zu machen. Parallel zur parlamentarischen Ebene im Bayerischen Landtag, soll nun das Gespräch mit Landrat Florian Töpper gesucht werden: Das Landratsamt als rechtlich zuständige Denkmalschutzbehörde müsse nun Fakten schaffen und die Reparaturen einfordern, ehe weitere Schritte unternommen werden, hier zeigten sich alle Abgeordneten einig.

Bevor sich die Parlamentarier wieder verabschiedeten, rang Bürgermeister Stefan Rottmann dem Hohen Besuch noch zwei Unterschriften ab. Zum einen signierten sie unter der verabschiedeten Resolution für den Erhalt des Schloss Mainberg, zum anderen gab es noch Unterschriften ins Goldene Buch der Großgemeinde Schonungen. Nach wie vor können Unterschriften für die Resolution im Bürgeramt geleistet werden, wie es aus der Verwaltung heißt.

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