Aus dem aktuellen SWmagazin: Man muss es mit eigenen Augen gesehen haben, wenn Polly eine Ente aus dem Wasser apportiert, die annähernd genau so schwer ist wie Polly selbst. Das, was so aussieht wie ein kleiner Spielzeughund, ist ein echter Jagdhund, ein Parson Russell Terrier, vielleicht für seine Rasse etwas klein geraten. Der Parson Russell Terrier ist eine
britische Hunderasse. Sein Fell hat eine dichte Unterwolle und er wurde eigens dafür gezüchtet, dass er den Fuchs aus seinem Bau vertreiben kann. Polly ist fast vollständig weiß, es gibt aber auch andere Varianten, weiß mit lohfarbigen, gelben oder schwarzen Abzeichen. Der kleine Hund gilt als sehr intelligent, unerschrocken, freundlich zu seinen Menschen und als sehr arbeitsfreudig.
Die Ausdauer von Polly ist legendär. Ein wenig Dickköpfigkeit wird dieser Rasse, wie allen Terrier nachgesagt. Eines ist ganz sicher, Polly ist der kleinste Jagdhund im Landkreis.
Polly ist jetzt ziemlich genau eineinhalb Jahre alt und wird im Herbst die Brauchbarkeitsprüfung ganz sicher mit Erfolg ablegen. In allen Prüfungsfächern kann sie ein ‚sehr gut‘ vorweisen. Beim Schweiß, also der Spurensuche, zeigt sie, wie gut auch so eine kleine Hundenase sein kann und wie gesagt,
die dickste Ente ist kein Problem
Mareike, das Frauchen von Polly, hat seit fünf Jahren einen Jagdschein und den Ehrgeiz, aus der kleinen Polly einen richtigen Jagdhund zu machen. In der Familie gibt es noch einen Drahthaar, den Exel, von dem sich die kleine Polly einiges abgucken kann. Das ‚Sagen‘ im Familienrudel hat aber meisten die Kleine.
Der erste eigene Hund: Ein Dackel
Frauchen Mareike ist mit Hunden aufgewachsen. Zuhause gehörten Hunde immer schon mit zur Familie. Ihr erster Familienhund war ein Cockerspaniel. Einen eigenen Hund, für den sie verantwortlich war, hatte sie schon mit sechs, es war ein Dackel.
Polly immer zu Füßen
Mareike ist Steuerfachwirtin und arbeitet in der Kanzlei ihres Vaters in der Stadt. Sie nimmt ihre Polly mit ins Büro. Auf ihrem Platz unter dem Schreibtisch ist sie immer in der Nähe von Frauchen.
Mareike ist in einer Jägerfamilie aufgewachsen. Vater, Bruder und jetzt auch Ehemann gehen auf die Jagd. Die Arbeit mit dem Hund draußen hat sie schon als Kind fasziniert.
Parson Russells können alles
Über Freunde in Bamberg ist Mareike zum Parson Russell Terrier gekommen. Erstaunt war sie darüber, wie ernsthaft und ruhig die kleinen Hunde ihrer Arbeit als Jagdhelfer nachgekommen sind. Parson Russells können alles was ihre großen ‚Brüder‘ auch können. Eine Ente aus dem Wasser apportieren, die fast genau so viel wiegt wie der kleine Hund, das sorgt bei Jagdgesellschaften immer wieder für Erstaunen. Die Nasen der kleinen Hunde sind für jede Art der Nachsuche gut, sie arbeiten im Wald genauso exakt wie ein großer Jagdhund.
Polly ist sehr gut auf ihr Frauchen geprägt
und folgt auf den kleinsten Wink und den leisesten Zuruf. Mareike kann ihren kleinen Liebling aus jeder Situation sicher zu sich rufen und Polly kommt freudig angerannt. Der kleine Hund braucht zum Lernen ein bisschen mehr Zeit und Ehrgeiz, für die Kleinen ist ja alles ein bisschen schwerer. Frauchen braucht auch ein bisschen mehr Geduld und Ehrgeiz ihr alles beizubringen.
Beim Stöbern in ihrem Element
Beim Stöbern, das ist die Suche nach Wild im Wald, ist Polly in ihrem Element. Durch ihre ‚Größe‘ kann sie einem Reh oder einem Kitz nicht persönlich gefährlich werden, was bei einem großen Jagdhund durchaus einmal der Fall sein kann. Erfahrene Jäger schätzen diese Eigenschaft. Zu Hause ist Polly das kleine brave Familienhündchen, das auch auf das Sofa darf und sich beim Fernsehen zufrieden kraulen lässt.
Polly, eine faszinierende Hundepersönlichkeit
von Jürgen Kohl aus dem aktuellen SWmagaz.in: http://swmagaz.in/swmagaz-in-ausgabe-78-2012