Landkreis Schweinfurt: Die Gemeinden des Landkreises Schweinfurt stehen aufgrund des demografischen Wandels und der damit verbundenen Veränderungen vor großen Wandlungen und Aufgaben. Im Rahmen des jährlichen Netzwerktreffens der Innenentwicklungslotsen wurde nun ein datenbankgestütztes Analyseinstrument vorgestellt, das die Kommunen unterstützen soll, ihre bauliche, funktionale und soziale Situation zu erfassen.
Auf Einladung des LAG- und Regionalmanagements Schweinfurter Land stellten Beatrix Drago, Sachgebietsleiterin für Dorferneuerung und Integrierte Ländliche Entwicklung der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung München, und Florian Lintzmeyer vom Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung (ifuplan), München, den Vitalitäts-Check 2.0 im Landratsamt Schweinfurt umfassend vor.
Neben den Lotsen der Innenentwicklung nahm zudem Johannes Krüger, Sachgebietsleiter am Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken, an der Besprechung teil. Er ist zuständig für die Betreuung der Allianzen Oberes Werntal und Region Main-Steigerwald. Da das Thema Innenentwicklung in allen vier Regionalinitiativen eine gewichtige Rolle spielt, waren zudem alle vier Allianzmanagements vertreten.
Beatrix Drago und Florian Lintzmeyer stellten die weitreichenden Möglichkeiten des Vitalitäts-Checks (VC 2.0) vor und verdeutlichten anhand von konkreten Beispielen die Einsatzmöglichkeiten des Instruments für die die Bereiche Dorferneuerung, Innenentwicklung, Bauleitplanung oder die Prozesse der Integrierten Ländlichen Entwicklung.
Sie betonten, dass die Kommunen im Schweinfurter Land mit dem flächendeckenden Einsatz der Flächenmanagement-Datenbank im Rahmen ihrer Bemühungen zur Innenentwicklung bereits eine zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung des Vitalitäts-Checks erfüllen würden. Hierdurch liegen optimale Voraussetzungen für den praktischen Einsatz des Instrumentariums im Schweinfurter Land vor.
Der Vitalitäts-Check soll die Kommunen dazu anregen, auf der Grundlage einer Analyse der Bevölkerungsentwicklung, Flächennutzung, Arbeitsplatzsituation, Versorgung und sozialen Situation eine Einschätzung der eigenen Situation vorzunehmen und über die kommunale Entwicklung nachzudenken, in welchen Bereichen klare Stärken liegen, aber auch dringender Handlungsbedarf besteht und Perspektiven zu erarbeiten sind. Ziel ist es Wege zu finden, dass die ortseigenen Potenziale entwickelt werden und die eigene Gemeinde auch in Zukunft lebenswert für Jung und Alt bleibt.
Die Anwendung greift automatisiert auf zahlreiche amtliche Statistiken zurück, so dass sowohl ein gleichartiges Qualitätsniveau als auch die Vergleichbarkeit der Erhebungen und Analyseergebnisse in einer Allianz oder auf Landkreisebene gegeben ist.
In der sich anschließenden Diskussion zeigten sich zahlreiche Innenentwicklungslotsen und die Vertreter der Allianzen beeindruckt von den Möglichkeiten des Vitalitäts-Checks. Durch die praxisnahe Darstellung des Instruments konnten die Anwesenden zudem gleich erste Verbesserungs- und Optimierungsvorschläge an die Verantwortlichen weitergeben, die im Rahmen einer Aktualisierung Berücksichtigung finden sollten.
Beatrix Drago stellte in ihren einleitenden Worten heraus, dass der Ursprung des Vitalitäts-Checks im Rahmen eines Forschungsvorhabens in der Dorferneuerung Obbach vor über 10 Jahren liege. Durch die in den vergangenen Jahren praktizierten Anstrengungen und Projekte im Bereich der Innenentwicklung im Schweinfurter Land sowohl auf kommunaler als auch auf Landkreisebene sei das Problembewusstsein und die Informationslage zu diesen Thema gut ausgeprägt und als regionale Stärke zu sehen.
Etliche Kommunalvertreter signalisierten, dass sie einer Anwendung des Vitalitätschecks 2.0 positiv gegenüber stünden und sich durch die Anwendung neue Erkenntnisse für die Gemeindeentwicklung versprechen.
Im Bild (Landratsamt Schweinfurt, Uta Baumann): Auf Einladung des Regionalmanagers Ulfert Frey trafen sich die Innenentwicklungslotsen des Landkreises zu einem Austausch im Landratsamt.