Hetzlos: Musikalische Leckerbissen servierten die Hetzloser Musikanten den Freunden der Blasmusik. Drei Stunden konnten die Besucher im nahezu vollbesetzten Feuerwehrhaus die meist böhmischen Märsche und Polkas genießen. Seit 1986 führt Robert Knüttel diese Musiker. Er dazu: „Wichtig ist bei uns, dass die Kameradschaft passt und das ist seit Jahren so, denn dann klappen auch die Proben und es fehlen nur die, die wirklich nicht können. Wir haben guten Nachwuchs, was uns etwas fehlt ist das Interesse der jungen Buben“.
Dass ihm das Musikspielen Spaß macht und er auch mit dem Nachwuchs zufrieden ist, zeigte das zufriedene Lächeln in seinem Gesicht beim Eifer seiner jüngsten Musikerinnen. Eine davon ist zwölfjährige Elisa Tartler: „Ich mache gerne Musik mit meiner Klarinette und habe das Musikspielen bei den Hetzloser Musikanten noch nie bereut“. Das wurde von der Ausbilderin Dagmar Kilchert, die zusammen mit Ramona Kunder den Kleinen die richtigen Griffe und Töne beibringt, bestätigt. Der Älteste der Hetzloser Musiker ist der 76-jährige Helmut Wald: „Seit 1949 spiele ich mein Tenorhorn. Langsam fehlt jetzt doch hin und wieder die Luft. Aber ich will noch etwas durchhalten. Es macht doch Spaß.“ Mittlerweile sind seine beiden Söhne wie auch die erste Enkelin schon aktiv in der Kapelle. Hier lebt die Blasmusik in der Familie weiter.
Auch beim mittlerweile 16. Pfingstkonzert merkte man, dass die Hetzloser richtige Liebhaber der böhmischen Blasmusik sind. Mit dem Stück „Mein Heimatland“ entboten die 29 Musiker einen zünftigen Willkommensgruß. Man merkte den gut gelaunten Akteuren mit ihrem leidenschaftlichen Dirigenten Robert Knüttel an, dass sie eifrig geprobt hatten, denn auch mit den folgenden Titeln wie „Musikantengeburtstag“, „Zeit für Musik“, „Mein Augenstern“, „Melodien aus dem Egerland“, „Mährisches Herzklopfen“, „Schlawiner Polka“ und andere bis hin zum „Landgraf Karl – Marsch“ zeigten sie hervorragendes Können und wurden immer wieder mit viel Beifall belohnt. Aber auch der 2.Teil des rund dreistündigen Musikprogramms war begeisternd.
Nach dem Eingangsstück „Hoch Heidecksburg“ ließ Robert Knüttel mit seinen Aktiven bei einigen Schlager Evergreens wie den ABBA-Hits, „Träumen mit Dir“ oder von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“ und „Aber bitte mit Sahne“ auch diese zurückliegende Zeit noch einmal mit Blasmusiktönen in die Erinnerung zurück. Der Abschluss galt aber wieder ihrer böhmischen Ader. Vom bekannten Franz Watz spielten sie die „Dachdecker-Polka“. Nach dem „Anna Walzer“ kam mit der „Späten Liebe“ auch Ernst Mosch zurück und zum Schluss des offiziellen Teils die „Kuschel-Polka“ von Franz Schad und schließlich der Marsch „Blasmusik für Freunde“. Die Begeisterung war so groß das die Musiker an Zugaben nicht vorbei kamen. Bei einigen Stücken begleiteten Robert Knüttel und der Trompeter Thomas Wald noch mit ihrem Gesang.
Begeistert war auch Oberthulbas Bürgermeister Gotthard Schlereth. Er hob die jahrelangen Leistungen der Hetzloser Musikanten, die mittlerweile weit über die Grenzen der Marktgemeinde hinaus eine guten Ruf haben, heraus. „Der gute Besuch zeigt, dass ihr mit dieser Musik bei eurem Publikum gut ankommt, macht weiter so“ rief er den Musikern zu. hsg
Fotos: Straub
Aus dem Gemeindeblatt Oberthulba vom 24.6.2011.