Landkreis Schweinfurt: Ein weiteres Leuchtturmprojekt in der Regionalentwicklung: In der jüngsten Sitzung des Lenkungsausschusses der Leader-Aktionsgruppe Schweinfurter Land e.V. wurde die Umsetzung des millionenschweren Leaderprojektes „Wasser- und Naturerlebnis Ellertshäuser See – Natur- und Freizeitgelände Nordufer“ beschlossen.
Die Finanzierung ist gesichert, nachdem auch der Kreisausschuss die Unterstützung durch den Landkreis Schweinfurt mit 250.000 Euro zugesichert hat. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa eine Million Euro. Der Markt Stadtlauringen, der für das Projekt verantwortlich zeichnet, trägt etwa 220.000 Euro, hinzu kommen 76.000 Euro vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen und Leader-Mittel in Höhe von 394.000 Euro.
Am Ellertshäuser See wird demnach in den kommenden Jahren das Nordufer zu einem Natur- und Freizeitgelände umgestaltet. Stadtlauringen will darüber hinaus dort auch einen Kiosk verwirklichen. Diese Maßnahme wird weitere 95.000 Euro kosten; der Lenkungsausschuss will hierfür 20.000 Euro an Leadermitteln zur Verfügung stellen.
Freuen dürften sich auch zwei Vereine im Westen des Landkreises: Während die „Freunde der Pfadfinderschaft St. Georg“ in Euerbach den dortigen Pfadfinderzeltplatz mit den Fördermitteln aus dem europäischen Leaderprogramm behindertengerecht gestalten können (von den 25.800 Euro Gesamtkosten sind zirka 11.000 Euro Fördermittel vorgesehen), kann es nun auch mit der Entwicklung der Passions- und Freilichtbühne Sömmersdorf weitergehen: 28.300 Euro wird eine Machbarkeitsstudie kosten, die sich mit der Erweiterung des Kulturangebotes auf der Freilichtbühne und in der Münsterhalle Sömmersdorf beschäftigen wird. Die „Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf e. V.“ können dabei mit 12.000 Euro Leader-Fördermittel rechnen. Die Gemeinde Euerbach unterstützt das Vorhaben mit 1.200 Euro.
Unter dem Vorsitz von Landrat Harald Leitherer wurde vom Lenkungsausschuss auch ein weiteres unterfrankenweites Kooperationsprojekt verabschiedet: Das Konzept „Landjudentum in Unterfranken“ hat insbesondere den Aufbau und die Pflege eines Netzwerkes zum jüdischen Erbe in Unterfranken und damit eine Plattform für Dialog, interkulturelle Toleranz und Partnerschaftsprogramme mit Israel zum Ziel. Hierfür war die Zustimmung des Gremiums zur Kooperation auf Bezirksebene erforderlich, die auch bei diesem Projekt einstimmig erfolgte.
Durch die konstruktive Arbeit des Regionalmanagements Schweinfurter Land, das neben der Bildung von Netzwerken für die Abwicklung von Leader-Projekten zuständig ist, wurden nunmehr insgesamt bislang 2,6 Millionen Euro in die Regionalentwicklung im Schweinfurter Land investiert. 840.000 Euro stammen dabei aus dem „Leadertopf“, 540.000 Euro aus anderen Förderquellen wie dem Kulturfonds Bayern, dem Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken, dem Bezirk Unterfranken oder der Sparkassenstiftung.