Würzburg: Große Freude bei den Maltesern. Endlich können sie mit Hilfe der Caritasstiftung Würzburg ihre ehrenamtliche Kinderhospizarbeit mit hauptamtlicher Unterstützung fortführen. 65.000 Euro übergab am heutigen Tag der Kinderhospizarbeit die Caritasstiftung, um eine Personalstelle zu finanzieren, die sich ausschließlich um die Unterstützung der 20 ehrenamtlichen Kinderhospizhelferinnen und –helfer in ganz Unterfranken kümmern wird und außerdem die bereits bestehenden Netzwerke ausbauen und vertiefen helfen soll z. B. mit Schulen (Stichwort „Hospiz macht Schule“), Kinderärzten und -kliniken, Jugendämtern. Die Malteser können die ehrenamtlichen Helfern dadurch von Verwaltungsaufgaben entlasten, so dass sie sich noch mehr auf die eigentliche Arbeit mit den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien konzentrieren können.
Der 1. Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes Würzburg, Domkapitular Clemens Bieber und Caritasdirektor Martin Pfriem überreichten den symbolischen Scheck an den Malteser Diözesanleiter Hans-Georg von Mallinckrodt und die Mitbegründerin der Malteser Kinderhospizarbeit in Unterfranken Brigitte Gehlofen. Domkapitular Bieber betonte, Kernziel der Caritasstiftung sei es, genau in den sozialen Bereichen zu helfen, die von der öffentlichen Hand nicht ausreichend gefördert würden. Dies sei bei der Kinderhospizarbeit, bei der es an die Grenzen der Belastbarkeit von Familien gehe, deutlich der Fall. Diese Familien erführen durch die Malteser große Hilfe. Diözesanleiter von Mallinckrodt unterstrich diesen Ansatz und bedankte sich ausdrücklich für die Unterstützung durch die Caritasstiftung. „Wir glauben, dass eine bessere Vernetzung auch eine größere Bekanntheit zur Folge haben kann und so noch mehr betroffene Familien von unserer Arbeit profitieren können“, so von Mallinckrodt.
Für die Malteser umfasst die Kinder- und Jugendhospizarbeit nicht nur das sterbende Kind sondern auch die betroffenen Familienangehörigen und auch Kinder, die um ein Elternteil oder einen anderen lieben Menschen verloren haben, „das ganze System“, wie Brigitte Gehlofen umschrieb. Um praktisch zu zeigen, wie zum Beispiel Gespräche in der Trauergruppe erleichtert werden können, wurde Gehlofen sehr konkret. Zusammen mit Gerold Weiß-Engert, mit dem sie die eine Trauergruppe leitet, zeigte sie den anwesenden Caritas- und Malteservertretern das „M&M-Spiel“. Dabei zieht ein Kind „blind“ eine der farbigen Schokolinsen und erhält dann eine der Farbe entsprechende Frage. Diese kann ein Gespräch in Gang bringen – sei es über den erlittenen Verlust von Vater, Mutter oder einem sonst lieben Menschen oder auch über ganz alltägliche Dinge wie Hobbies, Schulprobleme oder ähnliches.
Bild: Frohe Gesichter über 65.000 Euro – Caritas Vorsitzender Domkapitular Clemens Bieber und Caritasdirektor Martin Pfriem übergeben den Scheck an Malteser Diözesanleiter Hans-Georg von Mallinckrodt und die ehrenamtlichen Mitbegründerin der Malteser Kinderhospizarbeit Brigitte Gehlofen