Landkreis Schweinfurt: Sieben Lokale Leader-Aktionsgruppen (LAGs) sind unter der Federführung der LAG Wein, Wald, Wasser an dem Kooperationsprojekt „Landjudentum in Unterfranken“ beteiligt. Die Teilnahme fast aller Landkreise und kreisfreien Städte Unterfrankens und die Einbindung vieler Bürger und Institutionen zeigt das große Interesse am historischen Erbe der ehemaligen jüdischen Gemeinden. Jetzt wurde im Walderlebniszentrum Gramschatzer Wald der Förderbescheid für dieses Leaderprojekt übergeben. Die Trägerschaft hat der Landkreis Würzburg übernommen.
Dr. Rotraud Ries vom Johanna-Stahl-Zentrum in Würzburg, die die wissenschaftliche Betreuung übernimmt, stellte das auf zunächst drei Jahre angelegte Projekt „Landjudentum in Unterfranken“ vor. Durch das Projekt wird ein Netzwerk aufgebaut, das alle in Unterfranken bestehenden Initiativen zum Erhalt des jüdischen Erbes miteinander verknüpft und unterstützt. Hierzu soll u. a. eine Internet-Plattform aufgebaut werden. Darüber hinaus sollen diese Aktivitäten einer breiten Öffentlichkeit bekannt und damit zugänglich gemacht werden.
Insbesondere Besuchern aus dem Ausland, die auf der Suche nach ihren Wurzeln sind, sollen bessere Informationsmöglichkeiten geboten werden. Außerdem werden eigenständige Teilprojekte, wie Ausstellungen, Themenwege und Fotodokumentationen den Bürgern das jüdische Erbe näherbringen.
Holger Becker, Regionalmanager des Schweinfurter Landes, betont, dass das Kooperationsprojekt über die historischen Aspekte hinaus vor allem auch den persönlichen Austausch zwischen Bürgern und insbesondere Jugendlichen aus Israel und Unterfranken fördern werde. So wird ein wichtiger Aspekt der Ausbau und die Pflege von internationalen Partnerschaften sein.
Das Kooperationsprojekt „Landjudentum in Unterfranken“ hat einen finanziellen Umfang von knapp 200.000 Euro. Die beteiligten Städte und Landkreise tragen 54.000 Euro, der Bezirk Unterfranken übernimmt gut 35.000 Euro und aus dem europäischen Förderprogramm Leader fließen 89.000 Euro in das Vorhaben.