Ist ein Garten in die Jahre gekommen und sind die Bäume und Sträucher groß, leidet der Schattengarten oft ein kümmerliches Dasein. Die sonnenhungrigen Stauden sind verschwunden und was kommt dann? Die Kreisfachberaterinnen und -fachberater an den unterfränkischen Landratsämtern wissen, welche Pflanzen unter den widrigen Umständen gedeihen.
Charakteristisch für den Gehölzbereich sind eher kühle Temperaturen, gleichmäßige Luftfeuchtigkeit und eine lebendige Humusschicht. Schattenbeete brauchen generell wenig Pflege. Falllaub von Gehölzen sollte liegen bleiben, da es die Pflanzen düngt. Ohne die jährliche Laubschicht zu entfernen, ist eine zusätzliche Gabe von etwas organischem Dünger oder Kompost (3 Liter pro qm) im Frühling dennoch empfehlenswert.
Viele Schattenstauden wollen nicht durch Hacken gestört werden. Lediglich ein Rückschnitt des alten Laubes im zeitigen Frühjahr schafft Ordnung, wobei leicht zersetzbares Laub kleingeschnitten einfach liegen bleiben kann. Unter den Gehölzen müssen Pflanzen sich nicht nur nach Licht strecken, sondern auch mit den Wurzeln der Gehölze um Platz, Nahrung und Wasser konkurrieren. Ist der Wurzeldruck, z. B. unter Ahornarten, besonders hoch, wählt man bodendeckende Stauden, die sich flächig ausbreiten können. Dazu zählen zum Beispiel Immergrün (Vinca), Haselwurz (Asarum) oder Teppich-Ungarwurz (Waldsteinia). Gestaltungselemente wie Findlinge oder alte Wurzelstöcke bringen zusätzlich Struktur in die Pflanzung.
Wie der Schatten fällt, kann sehr unterschiedlich sein. Unter Laub- oder Nadelbäumen kann es gelegentlich sehr dunkel werden, da kaum Licht dorthin gelangt, im Schlagschatten von Häusern oder unter lichten Gehölzen dagegen kann es durchaus heller sein. Dabei gilt: Je heller, desto größer die Auswahl an Pflanzen. Zur Orientierung beim Einkauf hilft der Hinweis, dass Schattenpflanzen in der Gärtnerfachsprache dem Lebensbereich Gehölz G oder Gehölzrand GR zugeordnet werden.
Astrantia: Die Sterndolde (Astrantia) ist eine wunderschöne heimische Schattenstaude für lichte Gehölzpartien
Aster div.: Wer es sehr extravagant mag, verwendet für den Schattenstandort die sperrige Aster (Aster divaricatus)
Fotos: Brigitte Goss, Landratsamt Schweinfurt