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In Schweinfurt setzen nicht nur die Pendler aufs Auto

04.12.2011

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Schweinfurt: „Ich hätte nie gedacht, dass das Fahrrad so gering geschätzt wird in jener Stadt, in der die Freilaufnabe und die Rücktrittbremse erfunden wurde.“ Unternehmensberater Klaus Mertens hielt sich bei seinem Vortrag über die Folgen der steigenden Energiepreise für die städtische Entwicklung nicht mit ironischen Bemerkungen zur Liebe der Schweinfurter zum Automobil zurück.

Eingeladen in das Jugendgästehaus hatten die Stadtratsfraktion der SPD im Rahmen ihrer Vortragsreihe zur Zukunft der Mobilität.

Der Geschäftsführer der Siegener Unternehmensberatung Mach- und Tagwerk präsentierte zahlreiche statistische Belege für die große Bedeutung des Autoverkehrs im Raum Schweinfurt: So hat die Stadt die höchste Pendlerquote in der Republik, deutlich höher als etwa die Großstadt Frankfurt am Main mit ihrem riesigen Einzugsgebiet. Aber auch wer nicht auf dem Dorf wohnt, bewegt sich gerne auf vier Rädern. Ein Viertel der Autofahrten in der Schweinfurt ist kürzer als ein Kilometer. Busse und Fahrrad nutzen die Schweinfurter deutlich seltener als die Bürger anderer bayrischer Städte. Mertens erklärte diese Phänomene damit, dass besonders in der Industriearbeiterschaft das Fortbewegen zu Fuß und per Fahrrad eher den Freizeitaktivitäten zugrechnet werde, denen man am Wochenende gerne nachgehe, das aber nicht als Möglichkeit akzeptiert sei, von Punkt A zu Punkt B zu kommen.

Als Abhilfe setzt Klaus Mertens auf eine Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV): „Wir brauchen einen starken ÖPNV, aber nicht im Sinne von ,finanzstark‘ sondern als Mobilitätspartner der Bürger.“ Dem Unternehmensberater zufolge müssen neuen Finanzierungsmöglichkeiten für den ÖPNV gefunden werden, wenn Schüler und Jugendliche aufgrund des Geburtenrückgangs immer seltener zu den Kunden der Stadtwerke zählen. Mertens plädierte dafür, nicht alle Linien über den Rossmarkt laufen zu lassen, sondern auch direkte Verbindungen zwischen den Industriegebieten, der Gegend um die Hochschule und den Wohnvierteln einzurichten. Auch das Einrichten eines Fahrradverleihs und breitere, auf die Bedürfnisse von Elektrofahrrädern abgestimmten, Fahrradwegen würden laut Mertens den Verzicht auf die Autofahrt erleichtern. (STH)

Bild: Verkehrsexperte Klaus Mertens will mehr Schweinfurter zum Umstieg aufs Fahrrad locken. (Foto: SPD)

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