Schweinfurt: 335 Meisterprüflinge aus 16 Berufen, darunter 49 Meisterinnen, erhielten am Donnerstag im Konferenzzentrum Maininsel aus der Hand des unterfränkischen Handwerkskammerpräsidenten Hugo Neugebauer und von Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer ihre Meisterbriefe.
Zudem wurden im Rahmen der Meisterfeier an 69 Meisterpreisträger der Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung in Form einer Urkunde übergeben.
„Eine Gesellschaft braucht Menschen wie Sie; Menschen die gelernt haben anzupacken, sich weiterzubilden und jetzt mit dem Meisterbrief ihr eigenes Qualitätssiegel ausgehändigt bekommen“, so Hugo Neugebauer in seiner kurzen Begrüßung. Er würdigte die Leistungen der Jungmeisterinnen und Jungmeister und machte deutlich, dass sich die Investition in die Meisterausbildung auszahlen wird. „Mit Ihrem Meisterbrief haben Sie im wahren Sinne des Wortes ein Wertpapier erlangt. Es zeigt sich tagtäglich: Die sichersten Wertpapiere gibt es immer noch im Handwerk.“, so Neugebauer, der als Metzgermeister einen eigenen Betrieb in der Rhön führt.
Nach der kurzen Begrüßung rief Moderatorin Irina Hanft den Regierungspräsidenten der Regierung von Unterfranken, Dr. Paul Beinhofer, den Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt, Sebastian Remelé, den Präsidenten und den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, Hugo Neugebauer und Rolf Lauer, zu einem Podiumsgespräch auf die Bühne. Dr. Paul Beinhofer unterstrich dabei die Wichtigkeit des Handwerks für ganz Unterfranken. Wörtlich sagte er: „Das Handwerk ist eine tragende Säule des Wirtschaftslebens in Unterfranken.“ Sebastian Remelé wiederum freute sich, dass Schweinfurt überraschend gut aus der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise gekommen sei und unterstrich, dass die Stadt mit ihren Töchterunternehmen große Auftraggeber für das regionale Handwerk seien.
Mit auf das Podium holte Irina Hanft dann noch Sandra Hartbauer, Jungmeisterin im Friseurhandwerk und Andreas Fella, Spengler-, Installateur- und Heizungsbauer-Meister. Beide berichteten über ihre Wege zum Meister. Rolf Lauer verwies auf eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, das besagt, dass Absolventen der Aufstiegsfortbildung, also auch der Handwerksmeister, ein geringeres Arbeitslosenrisiko, eine bessere Bildungsrendite und eine geringere Einkommenstreuung haben als Akademiker. „Bildungsrendite bezeichnet hier den Prozentsatz, mit dem sich das während der Ausbildung entgangene Einkommen durch höhere Verdienste nach der Ausbildung verzinst. Für Meister ist sie deutlich höher als für Akademiker“, so Rolf Lauer. Handwerkskammer-Präsident Hugo Neugebauer sagte, dass der Beruf für einen Handwerksmeister auch eine Berufung sei: „Ein Handwerksmeister ist eins mit seinem Handwerk. Einen handwerklichen Beruf zu erlernen und auszuüben, ist keine Plage, sondern eine Lebenseinstellung. Ein Handwerksmeister ist eine Handwerkerpersönlichkeit.“
Nach dem Gespräch nahmen ein Großteil der 335 Jungmeisterinnen und Jungmeister ihren Meisterbrief von Dr. Paul Beinhofer und Hugo Neugebauer entgegen. 69 der Jungmeisterinnen und Jungmeister erhielten zusätzlich den Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung. Damit gehören sie zu den 20 % der besten Meisterschülerinnen und Meisterschüler, die zudem mindestens einen Notendurchschnitt von 2,5 aufweisen. Insgesamt rund 900 Gäste, die Jungmeisterinnen und Jungmeister, deren Freunde und Angehörige sowie eine Vielzahl an Ehrengästen feierten eine rundum gelungene Meisterfeier. Kammer-Präsident Hugo Neugebauer: „Unsere beiden Meisterfeiern im Jahr sind absolute Höhepunkte!“
Bild: Sie sind die 69 besten der insgesamt 335 Jungmeisterinnen und Jungmeister und durften deshalb den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung entgegennehmen.
Michael Horling