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IHK stellt Maßnahmenpaket zur Integration von Flüchtlingen vor

vom 26.10.2015 - 15:10 Uhr

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Mainfranken: Der unvermindert hohe Zustrom von Flüchtlingen stellt die Bundesrepublik Deutschland und damit auch die Region Mainfranken in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen. Alleine im Jahr 2015 rechnet die Bundesregierung mit mehr als einer Million neuankommenden Flüchtlingen, im Regierungsbezirk Unterfranken werden es bis Jahresende mehr als 120.000 Menschen sein.
Integration bedeutet auch, den Menschen, die dauerhaft oder auf lange Zeit in Deutschland bleiben können, eine berufliche Perspektive zu geben. Hier ist die Wirtschaft besonders gefordert. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Bayern übernehmen Verantwortung und werden in Kooperation mit der Bayerischen Staatsregierung sowie den Spitzenverbänden der bayerischen Wirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt leisten.

Für Mainfranken setzt die IHK Würzburg-Schweinfurt die Vereinbarung mit der Staatsregierung um, die auf fünf Kernprojekten basiert. Die Projekte dienen der unmittelbaren Unterstützung der IHK-Ausbildungsbetriebe und zielen auf eine schnelle Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. In einem Pressegespräch stellte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin W. Deinhard jetzt der Öffentlichkeit Details der Maßnahmen vor, bei denen die regionale Wirtschaft mitwirkt:

  1. Sprachförderung: Sprache ist der zentrale Schlüssel für Integration. Deshalb erhalten Auszubildende in IHK-Ausbildungsberufen und Teilnehmer einer Einstiegsqualifizierung direkt an der Berufsschule zusätzlichen und berufsbezogenen Sprachunterricht. Ziel ist ein für die Ausbildung ausreichendes Sprachniveau.
  2. Qualifizierung von Ausbildern: Ausbildungs- und Personalverantwortliche in IHK-Ausbildungsbetrieben werden durch interkulturelle Schulungen auf die Arbeit mit Flüchtlingen im Betrieb vorbereitet und unterstützt. Hierfür entwickelt die IHK besondere Fortbildungsangebote.
  3. IHK übernimmt Lotsenfunktion: Die IHK bringt den Auf- und Ausbau von Unterstützungsstrukturen für Ausbildungsbetriebe und Auszubildende voran. Hierzu werden in der Region sogenannte „Willkommenslotsen“ installiert, die während der Arbeit und Ausbildungszeit beide Zielgruppen betreuen.
  4. Schnelle Kompetenzfeststellungsverfahren: Um die vorhandenen Fertigkeiten und Kompetenzen der Flüchtlinge so früh wie möglich sichtbar zu machen, baut die IHK ein System für eine Potenzialanalyse auf und entwickelt einen Kompetenzfeststellungstest. Mit den Kenntnissen sollen Perspektiven für einen schnellen Übergang in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt entwickelt werden.
  5. Qualifizierung durch Ausbildungsbausteine: Das bewährte Instrument der IHK-Teilqualifikationen (TQ) wird weiter ausgebaut. Flüchtlinge und Asylbewerber mit hoher Bleibeperspektive im Bereich Ü-25 können sich einzelne Ausbildungsbausteine zertifizieren lassen. Im Idealfall führen die Qualifizierungen zu einem vollwertigen Berufsabschluss.

„Für die Umsetzung dieses Maßnahmenpaktes in Mainfranken werden wir im kommenden Jahr insgesamt 320.000 Euro investieren.“, informiert der stellvertretende Hauptgeschäftsführer. Darin enthalten sind rund 100.000 Euro Kofinanzierungen des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (StMWI), des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (StMBW) und des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (StMAS) sowie der Regionaldirektion Bayern.

„Die Wirtschaft steht der Ausbildung und Beschäftigung von Flüchtlingen sehr offen gegenüber, das haben uns aktuelle Umfragen und die Positionierung der IHK-Vollversammlung zum Thema Zuwanderung bestätigt.“, erklärt Deinhard. Derzeit noch offene Ausbildungsstellen in der Region könnten von Flüchtlingen besetzt werden. „Im Sinne der Integration kommt es jetzt vor allem darauf an, den Übergang der Menschen in das Berufsleben gut vorzubereiten.“ Die Integration könne aber nur dann zielführend sein, wenn Flüchtlinge über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen und Unternehmen bei der Integration und möglichen Problemen unterstützt werden.

Einen wichtigen Beitrag kann und muss jedoch die Politik leisten, fordert die IHK: „Betriebe brauchen Rechtssicherheit, wenn sie Flüchtlinge ausbilden sollen. Die bayerischen IHKs fordern deshalb eine sogenannte 3+2 Regelung“. Während eines Zeitraumes von drei Jahren der Ausbildung und mindestens für zwei weitere Jahre einer anschließenden Beschäftigung dürfe kein Asylbewerber abgeschoben werden. Darüber hinaus fordert die Wirtschaft, die Asylverfahren deutlich zu beschleunigen und Förderinstrumente auch für Flüchtlinge im Verfahren und für Geduldete weiter zu öffnen.

Die IHK Würzburg-Schweinfurt hat für die mainfränkischen Mitgliedsbetriebe eine Informationshotline geschaltet. Unter der Telefonnummer 0931 4194-500 werden Fragen rund um die Möglichkeiten der Beschäftigung beantwortet und Informationen zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Ansprechpartnern gegeben. Details finden Sie auch unter www.wuerzburg.ihk.de/flüchtlinge. Die IHK-Ausbildungs- und Fachkräfteberater beraten die Unternehmen zudem auch direkt vor Ort.

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