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Hopfen und Malz – Gott erhalt`s

vom 12.05.2010 - 09:05 Uhr

Stadtlauringen-Fuchsstadt: Die Sumerer sollen vor etwa 6000 Jahren das erste Bier gebraut haben. Das aber hatte wenig mit dem zu tun, was seit dem 16. Jahrhundert, mit dem Reinheitsgebot, unter Bier verstanden wird.

In Franken standen bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts in vielen Dörfern Brauhäuser. Das in Fuchsstadt ist noch erhalten und erzählt bis heute die Geschichte des fränkischen Bieres.

Bernhard Müller betreute das Brauhaus bis zum Jahr 1965, als es geschlossen wurde. Der Landwirt weiß noch heute wie die Bauern damals ihr Bier brauten: Es gab 16 Höfe im Dorf. Im März wurde gebraut. Über die Reihenfolge, in der die Bauern ihr Bier brauen durften, entschied das Los. Wobei der, der das erste Los zog, schlechte Karten hatte, denn er musste das Brauhaus erst einmal sauber machen, bevor es in Betrieb gehen konnte.

Dann begann ein gar nicht so einfacher Prozess. Vom eigenen Brunnen hinter dem Brauhaus wurde Wasser in den Kupferkessel gepumpt. Am nächsten Tag dann wurde mit diesem Wasser die Gerste in der Dörre einem fassähnlichen Behälter eingeweicht und zum keimen gebracht. Dieser Getreidebrei musste dann gedörrt und das so entstandene Malz geschrotet werden. Zweimal wanderte das Gebräu nun in den Kupferkessel und zurück in die Dörre. Unter dem Kessel schürten die Brauer mit Reisig ein Feuer, in der Dörre gab es von Anfang an ein mechanisches Rührwerk, das die Flüssigkeit rührte. Es dauerte noch eine Weile bis aus dem Gemisch richtiges Bier wurde, Hopfen und Hefe mussten zugesetzt und eingearbeitet werden. So rund zwei Tage brauten die Bauern, dabei gab es klare Regeln, die Großbauern durften 15, die kleineren Bauern 10 Hektoliter Bier im Jahr brauen.

Im Brauhausmuseum sind die einzelnen Arbeitsgänge gut nachvollziehbar, die alten Gerätschaften noch in einem guten Zustand. Was heute nur noch Fachleute können, das beherrschten im Jahr 1847, als das Brauhaus entstand, noch alle Bauern. „Damals hatte man ja nur Wasser und Bier und im Herbst den Most“, erklärt Bernhard Müller die alten Zeiten. Außerdem sei das Brauen so eine Art Dorffest gewesen. Die Bevölkerung habe sich am Abend im Brauhaus getroffen, die Kindern hätten ihre Kartoffeln ins Feuer werfen dürfen und man habe gemeinsam gefeiert.

Annette Klietsch, die gemeinsam mit Müller das kleine Museum betreut findet besonders den Entstehungstermin historisch interessant. Sie ist sich sicher, dass die Fuchsstädter in den unruhigen Zeiten vor der Revolution von 1848/49 noch schnell ein solches Haus gebaut hätten um sich ihre Braurechte zu sichern und Fakten zu schaffen.

Am Internationalen Museumstag, dem 16.5. öffnet auch das Brauhausmuseum in Fuchsstadt seine Pforten für Besucher. Von 10 bis 17 Uhr gibt es Führungen und ein Aktionsprogramm.

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