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Holzschlittenbauer Michael Ress kann trotz Tauwetter kaum durchschnaufen

vom 09.01.2011 - 18:01 Uhr

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Schwebheim: „WIR SIND AUSVERKAUFT!! Wir nehmen deshalb im Moment keine Bestellungen mehr entgegen! Wenn Sie Interesse an einem unserer Schlitten haben, melden Sie sich bitte im neuen Jahr bei uns. Bitte rufen Sie uns nicht an, um doch noch einmal nachzufragen, es sind WIRKLICH keine Schlitten mehr da!“ Wer auf die Internetseite der Schwebheimer Firma Ress Kutschen schaut, der bekommt noch immer aktuell den Hinweis, dass sämtliche Schlitten vergriffen sind, die das Familienunternehmen in den letzten Wochen gebaut hat. Beziehungsweise noch immer baut. Über 8000 Holz-Rodel müssen Firmenchef Michael Ress und seine Mitarbeiter bis zum 25. Februar an Großhändler liefern, die eine solche Menge bestellt haben. Knapp 50.000 Schlitten werden es dann sein, die von Schwebheim aus alleine in diesem Winter, dem zweiten heftigen in Folge, in die Läden und zum Kunden kamen. Geschäftlich gesehen ist das ein großer Traum. Verbunden mit viel Stress.

„Der richtige Winter kommt erst noch. Das waren nur Vorboten“, sagt Schlittenbauer Ress, der in den letzten Tagen des Tauwetters nur ganz kurz mal Luft holen konnte. Selbst am Wochenende wird gearbeitet, am Dreikönigs-Feiertag musste Michael Ress in die Schweiz fahren. Um Schlitten zu holen bei der Partnerfirma Graf Schlitten, die eine andere Art exklusiverer Rodel herstellt. Gegenseitig vertreten sich beide Firmen, tauschen ihre Produkte aus. Rar sind sie trotzdem. Vor Weihnachten soll es Tage gegeben haben, an denen über 100 Leute vergeblich bei Ress Rutschen anriefen. Unter dem Weihnachtsbaum lagen dann eben andere Geschenke. Ans Telefon ging man in Schwebheim nicht immer, der Anrufbeantworter lief. Überlastung pur!

„Es gibt wieder Winter. Noch vor zwei Jahren hätte das doch keiner geglaubt“, strahlt Wagnermeister Ress, der in dem 1696 gegründeten Familienunternehmen schon Mitarbeiter entlassen musste, weil die kalte Jahreszeit ja an sich totgesagt war. Auf sechs Mitarbeiter schmolz die Belegschaft. Zum Teil kamen die Leute in der Industrie unter, kehrten nun teilweise wieder zurück oder helfen aus, um die Auftragsflut zu bewerkstelligen. Bis zu 200 Schlitten können so am Tag produziert werden. Zum Vergleich: Als kein Schnee fiel bzw. liegen blieb, waren es gerade mal jährlich um die 4000 verkaufte Holzschlitten, die von Schwebheim aus die Hügel Deutschlands eroberten. „Wir haben ernsthaft überlegt aufzuhören“, sagt der 56 Jahre alte Chef. Nun aber das „Comeback“, bei dem sich auszahlt, dass die Schwebheimer ausgehalten haben und daher nahezu konkurrenzlos sind als Holzschlittenbauer in Deutschland. Nur im Allgäu oder im Erzgebirge gibt es noch Mitbewerber.

Warum der Name „Ress Kutschen“? Solche und Pferdewagen wurden anfangs hergestellt. Kutschen baut man noch heute in der Schwebheimer Sattlerei. Über 20 aus Schwebheim sind regelmäßig beim Kölner Karnevalsumzug dabei. „Das Geschäft läuft aber schlecht. An Luxusgütern sparen die Leute“, sagt Michael Ress, dessen zwei Söhne als Nachfolger für das Unternehmen in Frage kommen, die bereits mitarbeiten. Neben den traditionellen Holzrodeln und den Produkten der Kollegen aus der Schweiz gibt es im Hause Ress in der jetzt achten Generation auch noch den so genannten Hillracer, einen Sommerschlitten, der jedoch noch auf den Durchbruch wartet. An sich sollte er zum Renner werden bei den kleineren Liftbetreibern in den Bergen, damit die auch dann Geschäfte machen können, wenn der Schnee geschmolzen ist. „Die kriechen aber auf dem Zahnfleisch nach den schlechten Wintern der letzten Jahre“, weiß Ress von nur wenig Lust auf Investitionen.

Was der Klimawandel der anderen Art nun aber durchaus ändern könnte. Auch wenn´s in den letzten Tagen wieder wärmer wurde. „Es kommt noch mal Schnee“, glaubt Michael Ress zu wissen. Ende Februar endet für ihn dennoch die Bausaison. Bevor es aber in den warmen Süden in den Urlaub geht, steht erst einmal der Betriebsausflug für die Firmenmitarbeiter an. Bislang führte der meistens in die Berge – zum Rodeln…

Mehr unter www.ress-kutschen.de

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