Schweinfurt: 50.000 Euro kosten wird die Stadt Schweinfurt der Bürgerentscheid am 16. Januar des nächsten Jahres…
…bei dem die Schweinfurter darüber bestimmen sollen, ob das Alte Krankenhaus nun erhalten bleibt oder zugunsten des neuen Gesundheitsparks abgerissen werden soll.
Das war in diesen Tagen nicht die einzige (in diesem Fall im Stadtrat übrigens einstimmig getroffene) Entscheidung im Rathaus, die den Schweinfurtern mehr Geld kostet als erwartet.
Bekanntlich entschied zunächst das Verwaltungsgericht in Würzburg, dass das Bürgerbegehren der Schweinfurter Grünen, von der Verwaltungsspitze zunächst bekanntlich abgelehnt, nun doch rechtens sei. Deshalb müssen nun die Bürger an die Urnen und haben es in der Hand dafür zu sorgen, dass der Altbau des Städtischen Krankenhauses nun doch in den Bau des Gesundheitsparks integriert wird. Teile wurden längst abgerissen, der erste Bauabschnitt des Gesundheitsparks feierte bereits Richtfest. Grünen-Stadtrat Marc-Dominic Boberg regte zwar zur Kostensparung der 50.000 Euro einen Kompromiss an. Doch die einzelnen Fraktionen sahen es als nicht sonderlich sinnvoll an, nur zumindest einen Teil des Alten Krankenhauses zu integrieren. Die Sanierungsmaßnahmen kämen dann wohl in etwa genauso teuer wie Abriss und Neubau. Größere Kritik setzte es durch alle Parteien hinweg aber am letztlich falschen Entschluss der städtischen Referenten, den Bürgerentscheid abzulehnen.
Im Sportausschuss ging es dann um den Betriebskostenzuschuss für den ERV Schwienfurt und dessen vereinseigene Eishalle, den Icedome. Rund 183.000 Euro will der Club, 142.000 Euro aber errechnete der Sportamtsleiter René Gutermann über einen Schlüssel, der die Nutzung der Halle in Vereinszwecke und öffentlichen Lauf aufteilt. „Nicht nachvollziehen“ kann Gutermann, weshalb der ERV einen für ihn günstigen Schlüssel nicht akzeptiert und vor allem: Wieso der Verein noch immer nicht in der Lage war, gewisse Ungereimtheiten („ich finde dieses Wort sogar noch glimpflich“) aufzuklären. Einnahmen aus die Vermietung der Halle an die Mighty Dogs und deren Eishockeypartien fehlten, diverse Maßnahmen habe der Verein dafür ungerechtfertigt als bezuschussbar aufgelistet. „Bei den über 80 anderen Vereinen in Schweinfurt kann ich deshalb die knapp über 140.000 Euro mit gutem Gewissen vertreten. Für jeden weiteren Cent lege ich die Hand aber nicht ins Feuer“, so Gutermann.
Diskutiert wurde anschließend im Ausschuss erstaunlich kurz. „Ich vermisse die Wahrheit bei Einnahmen und Ausgaben“, kritisierte zwar SPD-Mann Karl-Heinz Kauczok. Dr. Wolfgang Kattner (CSU) merkte an, man könne „großzügiger ja gar nicht umgehen mit einem Verein“. „Hoffentlich wecken wir damit keine schlafenden Hunde…“, befürchtete Oberbürgermeister Sebastain Remelé. Denn es gibt nun sogar 168.000 Euro Zuschuss, so viel, wie im laufenden Jahr auch. Das war ein Antrag der CSU-Stadträtin Heidrun Laschka, deren Fraktion „diesen Konsens tragen“ könne, worauf sich auch die SPD anschloss. Allerdings nach recht heftiger Kritik an einem Schreiben des ERV an die Ausschussmitglieder, von dem sich auch Sportreferent Jürgen Mainka unter Druck gesetzt fühlte. „Schweinfurt braucht aber eine Wintersportart“, so Mainka, der auf Anfrage des FBU-Mannes Claus Bebersdorf bestätigte, dass es der Stadt wohl deutlich teurer käme, wenn sie die Eishalle selbst betreibe. „Ich habe vollstes Vertrauen in die Verwaltung“, meinte der OB und stimmte wie Bebersdorf gegen Laschkas Antrag, der dennoch mit 9:2 durchging. „Wenn ein Verein etwas möchte, dann soll er auch seine Hausaufgaben machen“, mahnte die Antragstellerin dennoch. Haupt- und Finanzausschuss sowie der Stadtrat (am 30.11.) können die Entscheidung noch kippen.
25.000 Euro sind für 2011 und den Haushalt der Sportverwaltung vorgesehen, weil das Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion 75 Jahre alt wird und eine ansprechende Jubiläumsfeier geplant ist. Die gleiche Summe kostet schon am 26. November die diesjährige Sportlerehrung mit Gala im Konferenzzentrum auf der Maininsel. 186 Sportler wurden von 16 Vereinen vorgeschlagen, 27 mehr als 2009. Allerdings sind die Eishockeyspieler der zweiten Mannschaft des ERV Schweinfurt wieder gestrichen worden. Denn sie wurden zwar Bayerischer Meister der Bezirksliga, gehören deshalb aber trotzdem nicht zu den drei besten Teams ihrer Sportart in Bayern, was maßgeblich ist für eine Nominierung. Kein Thema ist auch eine angeregte, andere musikalische Umrahmung, in etwa durch einen DJ, damit die überwiegend jungen Sportler nach ihrer Auszeichnung länger verweilen und nicht frühzeitig nach Hause gehen. „Wir haben für die Gutscheine, die wir erst spät ausgeben“, lautete René Gutermanns findige List zum Entgegenwirken.