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High-Tech im Einklang mit Mensch, Natur und Technik

vom 09.02.2010 - 11:02 Uhr

Münnerstadt: Über 30 Führungskräfte und Unternehmer des größten Verbandes an jungen Führungskräften in Deutschland besuchten am 04.02.2010 die High-Tech-Unternehmen MG STERILE PRODUCTS AG und MGlas AG in Münnerstadt.

Aufsichtsratsvorsitzender Harri O. Liebmann und Vorstandsvorsitzender Wolfgang Heidl führten durch die beiden Werke und zeigten bei der anschließenden Diskussion die Perspektiven für das Unternehmen auf.

Der Treffpunkt der Betriebsbesichtigung war der Eingang zur ehemaligen Kleiderfabrik, die sich im letzten Jahr nach nicht unerheblichen Investitionen zu einer hochmodernen Fertigung von sterilen Injektionssystemen für die pharmazeutische Industrie entwickelte. Wolfgang Heidl erklärt: Die Gebäude mit einer umbauten Fläche von ca. 11.000 m² werden bisher nur zu etwa 25% genutzt. In dem Gebäude befindet sich die zur Fertigung benötigte Technik, wie Heizung, Dampferzeugung, Wärmerückgewinnung, Klimaanlagen und natürlich der Reinraum mit den Fertigungsanlagen zur Herstellung von sterilen Injektionssystemen von Packmitteln aus Glas, die in direkten Kontakt mit den Arzneimitteln kommen. „Unsere Produkte unterliegen vielen Regularien“, machte Heidl deutlich und zeigte den hohen Verwaltungsaufwand in Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden auf der ganzen Welt auf. Die Kommunikation erfolgt überwiegend in Englisch.

Die erste Station in der MG STERILE PRODUCTS AG (MGS) war die Heizung und Dampfanlage. „Dampf wird zu Reinstwasser (WFI) verarbeitet“, welches zum Waschen der Spritzen notwendig ist. Beim Rundgang konnten die Wirtschaftsjunioren eine Produktionslinie mit „Reinraum“ sehen und die Materialzufuhr durch eine Schleuse kennenlernen. „Zur Zeit arbeiten acht Mitarbeiter in einer Schicht“, sagte Produktionsleiter Udo Rossmann. Durch ein Überdrucksystem wird im „Reinraum“ die Sterilität und vorgeschriebene Luftqualität gehalten. Durch eine aktive Materialschleuse mit Luftdusche wird das Material in den Reinraum gebracht. Der Reinraum wird einer permanenten Überwachung unterzogen. Auch die Mitarbeiter können den Reinraum nur durch entsprechende Schleusen und nach einem aufwändigen Umkleideprozess betreten.

Der zweite Teil der Betriebsbesichtigung führte die Wirtschaftsjunioren in die Otto-Liebmann-Straße zur MGlas AG (MG). Bereits 1920 wagte sich Firmengründer Otto Liebmann in Thüringen an die industrielle Herstellung von Primärpackmitteln, welche die chemischen und physikalischen Anforderungen an Pharmaver­packungen erfüllt. Nach dem Krieg musste er für sein Unternehmen einen neuen Standort suchen, den er nicht weit von seiner alten Heimat in Münnerstadt fand. Unter der Leitung seines Sohnes Harri und dessen Frau Helga wuchs die Münnerstädter Glaswarenfabrik GmbH kontinuierlich zu einem führenden und weltweit agierenden Unternehmen. Ein Familienunternehmen, welches mittlerweile in der dritten Generation der Gründerfamilie geführt wird und sich umfirmierte zur MGlas AG.

Bei der Führung erklärte Harri O. Liebmann: „Wir beziehen unser Rohmaterial, die Glasröhren, in zwei Glasfarben Klarglas und Braunglas und drei verschiedenen Glasqualitäten.“ Die Fertigung geschieht nur nach Kundenauftrag. Beim Blick in die Fertigungshalle für Glasfertigspritzen konnten die Führungskräfte sehen, dass die kalten Glasröhren erwärmt und maschinell verformt werden. Wolfgang Heidl verglich das Handwerk des Glasbläsers mit der heutigen Fertigung und bezeichnete sie schmunzelnd als ein „Abkupfern eines alten Handwerks auf eine Maschinentechnologie“.

Bei der anschließenden Diskussionsrunde wurde die Frage nach der Mit arbeiterstruktur und dem Fachkräftemangel gestellt. Zurzeit sind ca. 500 Personen im Unternehmen beschäftigt, davon sind 70 Angestellte wie z. B. Techniker, Akademiker und Kaufleute. Der Altersdurchschnitt liegt laut Heidl zwischen 41 und 42 Jahren. Mehr als 20 Nationen arbeiten gut miteinander. „Die MGlas AG hat keinen Fachkräftemangel“, sagte Heidl.

Auf die Frage, wie die Perspektiven des Unternehmens sind sagte Heidl: „Die sicherste Garantie sind investierende Arzneimittelunternehmen und neue Arzneimittel“. Der typische Patent-Arzneimittelzyklus dauert 20 Jahre, 10 Jahre davon nur Entwicklung. Die MGlas AG hat gute Aussichtschancen auf ein weiteres erfolgreiches Bestehen.

Zum Abschluss bedankte sich die stellvertretende Kreissprecherin Katja Romeis bei Wolfgang Heidl und Harri O. Liebmann für die Führung und den Einblick in das Unternehmen.

Text: Anita Schmitt

Foto von Katja Romeis: Wolfgang Heidl (Vorstandsvorsitzender, zweiter von links) erläutert die Haustechnik bei der MGS

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