Schweinfurt / Würzburg: Die Handwerkskammer für Unterfranken ehrte am vergangenen Samstag 57 Siegerinnen und Sieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks.
„Ich bin stolz auf Sie, liebe Junghandwerkerinnen und Junghandwerker, weil Sie mit so einer Hingabe, mit so einem Einsatz am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks mitwirken“, so Hugo Neugebauer, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, zu Beginn seiner Grußrede an die 57 Kammersiegerinnen und Kammersieger, die am 25. September in der Akademie für Unternehmensführung für Ihren Sieg ausgezeichnet wurden. Der Kammerpräsident betonte, dass gerade diese erfolgreichen jungen Handwerkerinnen und Handwerker mit ihren Siegen zeigen, was Handwerk heutzutage bietet: „Kreativität, Modernität und Zukunftssicherheit.“ Er verwies zudem darauf, dass das Handwerk stabil und nachhaltig arbeite und somit eine Stütze der Gesellschaft sei. Dies habe gerade die vergangene Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich gemacht. Dieser Aussage stimmte auch der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder zu, der in seinem Grußwort bestätigte, dass Deutschland die Krise besser überstanden habe, als gedacht. Wörtlich sagte er: „Gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, und hier insbesondere die Handwerker, haben mit ihrer Treue zu den Mitarbeitern gezeigt, wie wichtig es auch in Krisenzeiten ist, qualifizierte Mitarbeiter zu halten.“
Die Kammersiegerinnen und -sieger hörten aufmerksam zu, gerade auch als Präsident Hugo Neugebauer mitteilte, dass die Ausbildungsquote, also der Anteil der Lehrlinge an den Gesamtbeschäftigten, im unterfränkischen Handwerk bei rund 11 Prozent liege. „Das ist ein absoluter Spitzenwert, den man in anderen Wirtschaftsbereichen vergeblich suchen wird und der die große Bedeutung der Ausbildungsleistung des unterfränkischen Handwerks unterstreicht“, so Hugo Neugebauer. Paul Lehrieder lobte das duale Ausbildungssystem in Deutschland, das er als „Erfolgsmodell“ bezeichnete. „Durch die duale Ausbildung konnten wir auch in der Krise die Jugendarbeitslosigkeit niedrig halten. Zudem vermittelt das duale System den Jugendlichen, dass die Gesellschaft sie braucht.“ Zum Schluss seines Grußwortes betonte Paul Lehrieder, dass die Politik die Rahmenbedingungen zu schaffen habe, damit sich Arbeit auch lohne. Den unterfränkischen Handwerksbetrieben rief er zu: „Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit in Unterfranken.“
Ein nachdenkliches Grußwort sprach Domkapitular und Leiter der Hauptabteilung „Soziale und caritative Dienste“ im Bischöflichen Ordinariat Würzburg, Clemens Bieber. „Es ist wichtig, Menschen zu helfen und zu fördern, damit diese ihre individuellen Fähigkeiten ausleben können.“ Zudem brauchen wir alle einen Blick für die Nachhaltigkeit unseres Tuns. Eindringlich sein Appell an die Unternehmer: „Familienfördernde Arbeitszeiten sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft“, so der Domkapitular.
Nach den Grußworten rief Doris Engelhardt, Leiterin der Abteilung Ausbildung der Handwerkskammer, jede Kammersiegerin und jeden Kammersieger einzeln nach vorne, um die Urkunde aus den Händen von Präsident Hugo Neugebauer und Hauptgeschäftsführer Rolf Lauer entgegenzunehmen. Besonders hob sie die Leistung von Franziska Claßen hervor, die im praktischen Teil ihrer Ausbildung als Damen-Maßschneiderin 99,2 von 100 möglichen Punkten erreichte. „Das ist eine außergewöhnliche Leistung“, wie Doris Engelhardt betonte. Und sie verriet schon ein kleines Geheimnis: „Unter den 57 Kammersiegerinnen und Kammersiegern sind auch welche dabei, die den Landessieg errungen haben.“
Im Rahmen der Feierstunde wurden auch verdiente Ausbilder geehrt, die sich im besonderen Maße in der Ausbildung junger Handwerkerinnen und Handwerker engagieren.
Auf dem Bild die Kammersieger aus Stadt und Landkreis Schweinfurt – rechts außen: Vizepräsident Alfred Veeth, von rechts nach links vorne: Andreas Räder (Stadtlauringen, Scheba GmbH Schweinfurt, Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik), Pascal Roth (Schweinfurt, Erich Aschenbrenner Schwebheim, Informationselektroniker Geräte- und Systemtechnik), Michaela Seufert (Werneck, Sabine Senff-Pfeuffer Euerbach, Kosmetikerin), Markus Schmitt (Weipoltshausen, Leo Schmitt Fußbodenbau GmbH Hesselbach, Parkettleger), von rechts nach links hinten: Christian Peter (Stadtlauringen, Winfried Häusner Schwienfurt, Orthopädiemechaniker und Bandagist), Toni Gärtner (Schlüchtern, Müller Landtechnik KG Dittelbrunn, Mechaniker für Bau- und Landmaschinentechnik), Alexander Anding (Grafenrheinfeld, MAR Dienstleistungs GmbH Schweinfurt, Gebäudereiniger) und René Zeier (Obereuerheim, Vossiek GnbH & Co. KG Schweinfurt, Kraftfahrzeugmechatroniker). Es fehlen: Andre Sauerschell (Knetzgau, Ress Kutschen GmbH Schwebheim, Fahrzeugsattler), Maximilian Leuner (Haßfurt, Handschuh GmbH Schweinfurt, Dachdecker), Marc Hendris (Werneck, Jung Metallbau GmbH Schwanfeld, Metallbauer Konstruktionstechnik), Pascal Palmreuther (Randersacker, Wasser- und Schifffahrtsamt Schweinfurt, Beton- und Stahlbauer) und Sabrina Büchs (Fahr, Bäckerei Schmitt Frankenwinheim, Bäckerin).
