Forst – ein Ort, wie man sich ihn nur wünschen kann. Der Kindergarten ist nahezu voll, kaum Leerstände, die Geburtenrate, Zuzüge und Nachfrage nach Grundstücken und Immobilien sind ungebrochen hoch, die Verkehrsanbindung perfekt und auch die Dorfgemeinschaft in takt. Der Zunftbaum auf dem Forster Dorfanger sticht ins Auge: Er ist Symbol für ein lebendiges Miteinander, für Zusammenhalt und Vielfalt in Schonungens zweitgrößtem Ortsteil. Er zeigt aber auch, dass Dorferneuerung im Idealfall eben mehr ist, als nur neue Pflasterbeläge und schöne Blumenbeete. Der Verein „Mei Dörfla“ hat es sich seit 2006 zur Aufgabe gemacht, Visionen zu entwickeln, Menschen zusammenzubringen und die Wohn- und Lebensqualität zu steigern. So kam es, dass aus einer Skizze des damaligen Ortsplaners Artur Metz schon bald Realität wurde. Mei Dörfla mit ihrem Vositzenden Fritz Schramm hat sich als Ideengeber und Motor der Dorferneuerung verstanden – und immer dort angepackt und investiert, wo die gemeindlichen finanziellen und personellen Möglichkeiten erschöpft waren, zeigte sich Bürgermeister Stefan Rottmann dankbar.
Fast schon in Vergessenheit geraten ist die alte Y-Straßenführung in der Forster Dorfmitte. Durch die deutliche Reduzierung des Straßenraums gewinnt der Dorfanger einen neuen Platzcharakter. Auf verschiedenen Ebenen wurden dort Parkplätze parallel zur Unteren Straße in Parkbuchten geschaffen. Der Dorfbrunnen und das Kriegerdenkmal wurden hervorragend platziert und integriert. Mit zukunftsweisender LED-Technik, wird der Dorfanger künftig auch Abends im besten Licht erstrahlen. Und da wäre noch der Festplatz hier im Kreuzungsbereich der Forster Hauptstraße zu erwähnen: Er dient als Platz für Vereinsfeierlichkeiten wie beispielsweise dem bekannten Forster Hahnenschlag oder einfach nur als Treffpunkt. Seine besondere Atmosphäre erhält der Dorfanger durch seine individuelle Oberflächengestaltung: Asphalt, Pflaster und Grünflächen wechseln sich ab. Funktional, aber auch pflegeleicht, so ist der neue Dorfanger konzipiert. Kleine Gestaltungselemente, wie Parkbänke, die Sitzauflagen auf der Mauer oder die Schaukästen sorgen für ein perfektes Ambiente. Die Fußwege an beiden Häuserfronten blieben bestehen – wurden aber ebenfalls neu gestaltet und optimiert. Besonders hervorzuheben sei die vorbildliche Kooperation mit der Pfarrgemeinde: So konnten Synergien genutzt und dank des Dorferneuerungsprogramms auch das Kirchenumfeld bei der Umgestaltung berücksichtigt werden. Die gesamte Infrastruktur und Versorgungsleitungen im Untergrund konnten im Zuge der Baumaßnahme erneuert werden: Schwerpunkt war natürlich der Kanal, der vorausschauenderweise sogar einige Meter über den Dorfanger hinaus ausgewechselt wurde. Die Erneuerung der Asphaltdeckschichten im Herbst wird dann den Schlusspunkt der gesamten Baumaßnahme setzen.
Zahlreiche Gäste aus Politik, vom Amt und Verband für Ländliche Entwicklung, den Baufirmen und Architekten konnte Rottmann begrüßen. Darunter waren Staatssekretär Gerhard Eck, Landrat Florian Töpper, Landtagsabgeordnete Kathi Petersen und der Leitende Baudirektor Ottmar Porzelt. „Flächengemeinden wie die unsere brauchen eine besondere Fürsorge und Unterstützung: Dreizehn Ortsteile zu gestalten, weiter zu entwickeln und für gleichwertige Lebensbedingungen zu sorgen ohne Benachteiligungen zu schaffen ist in unserer Gemeinde eine besondere Herausforderung. Die großzügigen Zuschüsse der Dorferneuerung sind für uns lebensnotwendig.“, zeigte sich Rottmann dankbar. Anerkennung fand der Bürgermeister vor allem auch für die direkten Anlieger, die während der Bauphase geduldig und verständnisvoll viele Einschränkungen und Beeinträchtigungen hinnehmen mussten. So sei das zweitägige Dorfangerfest vor allem den Anwohnern gewidmet. „Es spräche für sich, dass im vergangenen Jahr sogar eine polnische Delegation nach Forst gereist ist, um von diesem vorbildlichen Dorferneuerungsverfahren zu lernen.“, erinnerte Stefan Rottmann.
Den Festgottesdienst und Segnung zur Einweihung des Dorfangers hielten Diakon Dr. Michael Wahler und Pfarrer Heiko Kuschel. Die musikalische Umrahmung der Zeremonie übernahmen die Jungen Forster Musikanten.
Das Foto zeigt von links: Direktor Roberto Nernosi (Sparkasse SW), Bauamtsleiterin Evi Briggs, Vorsitzender „Mei Dörfla“ Fritz Schramm, Bürgermeister Stefan Rottmann, dahinter Diakon Dr. Michael Wahler, der örtlich Beauftragter Manfred Kraus, Landtagsabgeordnete Kathi Petersen, Staatssekretär Gerhard Eck, Landrat Florian Töpper, Leitender Baudirektor Ottmar Porzelt und der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Martin Palm.