Schweinfurt: Zum zweiten Mal seit der Eröffnung der Kunsthalle fand jetzt vom 6. 7. – 23. 9. 2012 die Triennale Schweinfurt für zeitgenössische Kunst in Franken statt, die sowohl von einem großen medialen Interesse begleitet war als auch bei Frankens Künstlern auf beträchtliche Resonanz traf. Ziel war und ist nicht mehr und nicht weniger, als dem Publikum einen Einblick in Qualität und Vielgestaltigkeit des Kunstschaffens in den drei fränkischen Regierungsbezirken zu geben.
Durch den dreijährigen Turnus bietet sich die Möglichkeit, in überschaubaren Zeiträumen nach und nach die ganze Breite des Angebots widerzuspiegeln und gleichzeitig aktuelle Tendenzen abzubilden. Der wohl gewählte Titel „anders:wo“ konnte in seiner Vieldeutigkeit und seinem Anspruch von Hans Peter Miksch als Kurator des spannenden Projektes nicht besser gewählt sein! Der Kreis der Teilnehmer war und ist beschränkt auf Künstler und Künstlerinnen, die aus Franken stammen, in Franken leben oder hier ausgebildet worden sind. Hans Peter Miksch hatte im Vorfeld 21 Künstlerinnen und Künstler ausgewählt.
Des Weiteren hat eine Jury im Juli den 1. Preisträger auserkoren, dem eine Einzelausstellung mit Katalog in der Kunsthalle im Laufe der nächsten drei Jahre winkt. Die Jury aus sieben Juroren (Dr. Joachim Haas, Dr. Marlene Lauter, Prof. Bettina van Haaren, Helmut Braun M.A., Werner Mally, Dierk Berthel, Andrea Brandl M.A.) entschied sich einstimmig für Christoph Brech (geb. 1964 in Schweinfurt). Der in München lebende Künstler und Villa Massimo Preisträger beteiligte sich mit drei Filmen an der Triennale: „Wind“ (2011), „Il Ponte“ (2011) und „Montsalvat“ (2012). Folgende Kriterien haben zu dieser Entscheidung geführt. In erster Linie ist es der Zauber und die meditative Gestimmtheit der Filme, von denen der Betrachter gefangen wird. Brech wirft einen intelligenten Blick auf die Kunstgeschichte und erweist sich dabei als Grenzgänger zwischen Malerei und Film. Er benutzt den Film um Malerei beweglich zu machen, auch mittels einer Choreografie des Zufalls. Seine künstlerische Arbeit zeugt von großer Professionalität und Ernsthaftigkeit, es ist kein banales Spiel, sondern beweist eindrucksvoll sein Können im Umgang mit den kompositorischen Elementen. Dabei wird der einmal angelegte Spannungsbogen tiefgründig über die gesamte Sequenz durchgehalten.
Der Publikumspreis in Höhe von 1.000,- Euro geht an Thomas May (geb. 1971 in Amberg) aus Nürnberg, der mit seiner Installation „Tragbarer Stadtgarten“ im Innenhof der Kunsthalle der Favorit des Publikums wurde. Unter den Wählerin und Wählern werden zwei Karten für den Nachsommer Schweinfurt und je ein Ausstellungskatalog verlost.