Zeilitzheim: Berlin boomte, als Marlene Dietrich, Friedrich Hollaender und Margo Lion in Berlin in den musikalischen Revuen auftraten und Berlin zur Welthauptstadt machten. Ulrich Raue, Sänger und Pianist, und Roswitha Dasch, Sängerin und Geigerin, treten am Freitag, 11. Mai um 19.30 Uhr in Schloss Zeilitzheim mit ihren weltberühmt gewordenen Schlagern auf.
„Alles Schwindel“, konstatiert der jüdische Pianist und Komponist Mischa Spoliansky in seiner gleichnamigen Revue. Fast alle Stücke des Abends stammen aus seiner Feder. Spoliansky, den Friedrich Hollaender entdeckt und als Komponist und Pianist für das literarische Kabarett „Schall und Rauch“ gewonnen hatte, vertonte Texte von Kurt Tucholsky, Klabund, Joachim Ringelnatz und andere und begleitete die Stars der Zeit in Berlin am Klavier. 1922 lernte er den Dichter Marcellus Schiffer und die Diseuse Margo Lion kennen. In seiner Revue „Es liegt was in der Luft“ von Marcellus Schiffer trat Marlene Dietrich auf, die ein Jahr später von Josef von Sternberg entdeckt und die Hauptdarstellerin für den „Blauen Engel“ wurde.
Spoliansky und seine Künstlerkollegen waren die Sterne der Kabarett- und Revueszene der brodelnden Hauptstadt. Sie alle entzogen sich dem ethnischen Gesinnungsterror, der seit 1932 heraufdämmerte, meist durch Emigration, aber auch durch Freitod. Spoliansky konnte in letzter Minute mit seiner Familie 1933 über Österreich nach London fliehen. Er kehrte schließlich 1977 nochmals nach Deutschland zurück und gab anlässlich der Berliner Festwochen gemeinsam mit den berühmten Diseusen Margo Lion und Blandine Ebinger ein umjubeltes Revival-Konzert.
Der Berliner Atmosphäre Rechnung tragend gibt es nach der Vorstellung (optional) ein deftiges Gericht: “Bierbrauer-Eintopf”.
Informationen und Anmeldung:
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Bild: Duo Dasch-Raue (Foto: Christoph Giese)
