Schweinfurt: Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) konnte erstmals nach einer vierwöchigen Qualifizierungsmaßnahme mit 170 Seminarstunden Zertifikate an sieben examinierte Pflegehelfer überreichen.
BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Lindörfer: „Gerade in Zeiten wo händeringend Pfelgekräfte gesucht werden, ist diese Ausbildung ein sicherer Weg in eine neben- oder hauptamtliche Anstellung in einer Einrichtung. Doch nicht nur die berufliche Entwicklung – auch die gesellschaftliche Mitverantwortung in einer immer älter werdenden Gemeinschaft zeige die hohe moralische Kompetenz der Absolventen.“ „Die Angehörigenpflege spielt in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle“, erläutert Dr. Georg Lippert, Chefarzt des BRK-Kreisverbands Schweinfurt. Er selbst habe von seinen sechs Kindern unlängst zum 60 Geburtstag einen Gutschein überreicht bekommen „für die häusliche Pflege bis zum bitteren Ende“. Etwas makaber sei dies in diesem Alter zwar schon, aber doch ein wichtiges Zeichen.
Nur: Zur Pflege gehört auch eine gewisse Kompetenz und das Wissen darüber, wie man richtig mit internistischen und gerontopsychiatrischen Krankheitsbildern bei alten Menschen umgeht. Die frisch examinierten Pflegerhelfer haben diesbezüglich zumindest schon einmal ein solides Grundwissen, verfügen außerdem über Kenntnisse in Erster Hilfe, wissen, wie man Schmerzen lindert oder worauf bei der Ernährung zu achten ist. Eingesetzt werden können sie aber nicht nur im häuslichen, sondern natürlich auch – beruflich – im ambulanten oder stationären Bereich.
Erste praktische Erfahrungen sammelten sie nach einem 80stündigen Theoriekurs bei einem Praktikum im Seniorenwohnheim St. Elisabeth des BRK. Dort freute man sich über die frisch ausgebildeten Altenpflegerinnen und konnte fünf von Ihnen in ein Anstellungsverhältnisse übernehmen. Ulrike Hahn, Einrichtungsleiterin des BRK-Seniorenheimes St. Elisabeth in Schweinfurt und Seminarleiterin, kann den sieben Pflegehelfern den nun ansatzweise eingeschlagenen Berufsweg jedenfalls wärmstens empfehlen: „Sie werden überall mit offenen Armen empfangen!“ Selbst hat sie große Mühe, den Personalbedarf im Seniorenwohnheim und bei den anderen BRK-Einrichtungen (wie der Tagespflege) abzudecken.
Das BRK wird selbst in naher Zukunft weitere Kursangebote auflegen; vom 12. September bis zum 28. November läuft eine Teilzeitausbildung in zwölf Modulen (jeweils von 18.30 bis 21 Uhr) zum Hauskrankenpfleger; und im Frühjahr wird es dann wieder den eben abgeschlossenen Blocklehrgang zum Pflegehelfer geben. Diese Vollzeitmaßnahme dauert wie erwähnt vier Wochen, besteht jeweils hälftig aus Theorie und Praxis und kostet 350 Euro Kursgebühren; Geld, das zweifelsohne auch im familiären Sinne gut angelegt ist – oder auch den Grundstein für die künftige Karriere legen kann. Denn Georg Lippert, neben seiner Rotkreuz-Aktivität hauptberuflich Oberarzt im Schweinfurter Krankenhaus St. Josef, begann seine medizinische Laufbahn auch mit einem Pflegehelferkurs im Rahmen der Sanitäterausbildung bei der Bundeswehr.
Informationen zum Thema im Internet: http://www.kvschweinfurt.brk.de.
Bild (v. links) BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Lindörfer, Ulrike Hahn (Sozialservice-Gesellschaft), Michael Cannell, Helga Ehrmann, Yvonne Boyer, Erich Möslein, Mirko Mützel (allesamt frisch examinierte Pflegehelfer), Ausbildungsleiterin Nicole Karg und BRK-Chefarzt Dr. Georg Lippert. Es fehlen die Absolventen Viviana Herrmanns und Nicole Klein.