Landkreis Rhön-Grabfeld: Der smarte Mobilitätsservice „callheinz“ bietet bereits seit 2023 vielerorts in der #eimat* On-Demand-Verkehre, also einen ÖPNV, wenn die Bürgerinnen und Bürger ihn tatsächlich brauchen. Stück für Stück wird das Bediengebiet im Landkreis Rhön-Grabfeld erweitert. Das Projekt soll langfristig in der gesamten Region verfügbar sein. Ein weiterer Lückenschluss erfolgt zum 1. Februar 2025 mit den neuen Bediengebieten „Bad Neustadt / Münnerstadt“ und „Rhön“.
Es ist im ländlichen Raum ein bekanntes Problem: Die ÖPNV-Anbindung ist einerseits vor allem aus Kostengründen im Stundentakt nicht leistbar, andererseits belasten Leerfahrten unnötig die Umwelt und binden Personal, das andernorts händeringend gebraucht wird. Die Lösung in Rhön-Grabfeld nennt sich daher seit fast zwei Jahren „callheinz“. Kleine Shuttles bedienen die Fahrgäste ausschließlich auf Bestellung und tragen damit der ländlichen Struktur sowie dem passgenauen tatsächlichen Bedarf Rechnung.
In Rheinfeldshof, einem Ortsteil von Strahlungen, haben sich die Landräte Thomas Habermann (Landkreis Rhön-Grabfeld) und Thomas Bold (Landkreis Bad Kissingen) mit den Projektverantwortlichen am örtlichen „callheinz“-Haltepunkt verabredet. Der Grund: Die Haltestelle ist eine von insgesamt 355 neuen Haltepunkten in der Region und zählt zu einem der neuen Bediengebiete, die zum 1. Februar 2025 den Fahrgästen zur Verfügung stehen.
Landrat Thomas Habermann ist von dem Projekt überzeugt: „Mit ‚callheinz‘ schaffen wir es, auch in dünn besiedelten Orten, wie hier in Rheinfeldshof, eine Mobilitätslösung anzubieten, die flexibel, umweltfreundlich und zugleich bedarfsgerecht ist. Der Ausbau in den Landkreis Bad Kissingen zeigt, dass durch innovative Ansätze wie den On-Demand-Verkehr die Mobilität über Landkreisgrenzen hinweg gestärkt werden kann – ein echter Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger der gesamten Region.“ Zum Arzt nach Bad Neustadt a. d. Saale oder zum Einkaufen nach Großwenkheim oder Münnerstadt ist genauso mit einem Anruf oder einer Bestellung über die „callheinz“-App möglich, wie die Bürgermeistersprechstunde in Strahlungen zu besuchen.
Das Bediengebiet „Bad Neustadt / Münnerstadt“ erschließt die Gemeinden und Ortsteile Bad Neustadt a. d. Saale, Bastheim, Braidbach, Burglauer, Burgwallbach, Frickenhausen, Geckenau, Ginolfs, Großbardorf, Hohenroth, Kilianshof, Langenleiten, Lebenhan, Leutershausen, Löhrieth, Niederlauer, Oberebersbach, Oberelsbach, Oberwaldbehrungen, Reyersbach, Rheinfeldshof, Rödles, Salz, Sandberg, Schmalwasser, Schönau a. d. Brend, Simonshof, Sondernau, Strahlungen, Unterebersbach, Unterelsbach, Unterwaldbehrungen, Urspringen, Waldberg, Wechterswinkel, Weisbach, Windshausen, Wollbach sowie Münnerstadt im Landkreis Bad Kissingen inkl. aller Stadtteile.
Das Bediengebiet „Rhön“ erschließt die Gemeinden und Ortsteile Bischofsheim i. d. Rhön, Burgwallbach, Fladungen, Frankenheim, Ginolfs, Haselbach i. d. Rhön, Hausen, Kilianshof, Langenleiten, Oberelsbach, Oberweißenbrunn, Roth, Sandberg, Schmalwasser, Schönau a. d. Brend, Sondernau, Sondheim v. d. Rhön, Stetten, Unterelsbach, Unterweißenbrunn, Urspringen, Waldberg, Wegfurt und Weisbach.
Die Verknüpfung von gut ausgebauten Taktlinien und „callheinz“-Gebieten, die weit mehr Haltestellen haben als das reguläre ÖPNV-Netz und als Zubringer fungieren, stärken so den gesamten ÖPNV der Region. Das Projekt wird im Rahmen flexibler Bedarfsverkehre im ländlichen Raum durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gefördert.
Voraussichtlich ab September 2025 wird mit dem Bediengebiet „Streutal“ die vierte und somit auch letzte „callheinz“-Erweiterung vollzogen, sodass das langfristige Ziel, den gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld mit dem On-Demand-Verkehr abzudecken, finalisiert wird. In der App und über das Callcenter ist jedes Gebiet („Grabfeld / Hofheim“, „Bad Neustadt / Münnerstadt“ und „Rhön“) separat buchbar. Gebietsübergreifende Fahrten sind mit callheinz nicht möglich.
Bezahlt werden können die Fahrten, für die der reguläre ÖPNV-Tarif gilt, entweder direkt per „callheinz“-App oder beim Fahrpersonal. Auch das Deutschlandticket kann genutzt werden. Eingesetzt werden in der #eimat inzwischen insgesamt sieben Shuttles mit jeweils bis zu acht Fahrgastsitzplätzen. Ein Fahrzeug pro Bediengebiet ist zudem mit einer Rollstuhlrampe ausgestattet – sollte Bedarf bestehen, ist dies bei der Buchung bereits anzugeben. Für alle Fahrgäste, die über die App bestellen, gibt es noch eine weitere Funktion: 10 Minuten vor Ankunft kann das Fahrzeug auf der Karte live verfolgt werden, sodass unnötige Wartezeiten künftig auch der Vergangenheit angehören. Alle Infos rund um „callheinz“ sind unter www.callheinz.de verfügbar.
Hintergrund:
Bei „callheinz“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Aufgabenträger im Nahverkehrsverbund Mainfranken (NVM). Die Konzeptidee stammt aus dem Landkreis Schweinfurt, der in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Kitzingen das Pilotprojekt erfolgreich gestartet und mit der erstmaligen Einführung im Mai 2023 Pionierarbeit geleistet hat. Die Marke „callheinz“ wurde vom NVM in Zusammenarbeit mit den Landkreisen Schweinfurt, Kitzingen, Rhön-Grabfeld und Würzburg entwickelt und steht allen Verbundpartnern zur Verfügung.
* #eimat ist eine eingetragene Wortmarke des Landkreises Rhön-Grabfeld.
Titelbild: Freie Fahrt für „callheinz“! Die Landräte Thomas Habermann (Mitte) und Thomas Bold (Zweiter von links) freuen sich gemeinsam mit den ÖPNV-Verantwortlichen der Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen sowie Alexander Brüll, dem Geschäftsführer der Clever Solutions Operations GmbH, ab Februar „callheinz“ über Landkreisgrenzen hinweg anbieten zu können (Foto: Melanie Hofmann / Landkreis Rhön-Grabfeld).