Unterfranken: Mahlzeiten sind Schlüsselsituationen, in denen Kinder essen lernen und die gleichzeitig Beziehungen stärken, so der Tenor auf der Jahrestagung des Fachzentrums Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung Unterfranken. Wie das ohne Stress gelingen kann, wurde in interessanten Vorträgen und intensiven Diskussionsrunden aufgezeigt.
Über 70 Teilnehmer nahmen an der 4. Fachtagung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg am Mittwoch, 22.10.14, in der Weißen Mühle in Estenfeld teil. Sie erhielten zahlreiche Informationen und Anregungen zur Verpflegung in Familie und Kindertagesstätte.
Einen Einblick in die Essenssituation der Kitas gab die Pädagogin Cornelia Korreng. „Essen soll als Genuss mit allen Sinnen wahrgenommen, erlebt und gelebt werden, so steht es im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan“, stellte die Referentin vor und erläuterte dieses Ziel mit hilfreichen Tipps zu dessen Umsetzung. Das Essen am Familientisch wurde im Anschluss von Dr. Bettina Schulz beleuchtet. Die Ökotrophologin betonte die Bedeutung des gemeinsamen Essens, machte aber auch deutlich, dass in der heutigen Zeit neue Arrangements gefunden werden müssten, um Eltern zu entlasten.
Im Rahmen des „Konzepts Ernährung in Bayern“ unterstützt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowohl Familien als auch Kindertagesstätten. „Wir kombinieren Theorie und Praxis, um konkrete und alltagstaugliche Ideen für den Familienalltag weiterzugeben“, so Projektmanagerin Jacqueline Köhler. Gleiches gilt für den Bereich der Verpflegung in Kindertagesstätten, für die Gwendolin Wagner vom Fachzentrum Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung Unterfranken eine ganze Palette an hilfreichen Workshops und Infoveranstaltungen anbietet.
Nach einer Pause mit Stärkung und Bewegung standen die Referentinnen für eine detaillierte Diskussion zur Verfügung. Hier durften die Teilnehmer z.B. relativ unbekannte Lebensmittel probieren, um sich einmal in die Situation eines Kindes beim Kennenlernen neuer Speisen zu versetzen. Ein Zeitstrahl brachte die Anwesenden zur Überlegung, in welchem Alter sich ihre Essensvorlieben und -abneigungen gebildet haben. Das geschieht vorwiegend in der Kindheit, wie gemeinsam festgestellt wurde. Auch die Themen Bewegung und Familienansprache kamen nicht zu kurz und wurden in spannenden Diskussionsinseln erörtert. Die Verantwortlichen aus Gesundheitsförderung, Familienarbeit und Kindertagesstätten konnten viele Impulse von diesem Nachmittag mitnehmen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.ernaehrung.bayern.de.