Schweinfurt: … und was für eine Reise. Der erste Unterschied zu den bisherigen Reisen, das Verkehrsmittel. In der Stadt, zumal in der eigenen Heimatstadt, ist „per pedes“ angesagt.
Gut, die Reise ist nicht sehr weit und eigentlich ja ein bequemer Spaziergang. Gerade gut, um in einer kurzen Mittagspause ein bisschen frische Luft zu tanken und mal Grün als dominierende Farbe wahrzunehmen, eine Erholung für die Augen.
Dieser Tage wurde die Grünverbindung „vom Obertor zum Main“ erst mit einem großen Bürgerfest der Öffentlichkeit übergeben.
Auf dem Weg durch den Motherwell-Park begegnet dem Spaziergänger Stadtgeschichte in Form der alten Wallmauer und den Türmen. Ein Gesicht der alten Reichsstadt, das man von der Straße aus kaum irgendwo wahrnehmen kann. Slowfood, das neudeutsche Synonym für langsames, genussvolles Genießen sorgfältig zubereiteter Speisen, fällt einem hier im Zusammenhang mit dem Spaziergang ein. „Slowwalk” wäre das entsprechende Wort aus dem Denglischen.
Immer bergab gehen die bequemen Wege auf die Innenstadt zu.
Es ist nur die eine Straße, die Rü-ckertstraße, die überquert werden muss, dann geht es am Wall weiter. Frisch hergerichtet sind der Graben, die Mauer und die dazugehörigen Anlagen.
Es ist gar nicht so arg lange her, da endete diese Stadtwanderung abrupt an der Skaterbahn unter dem Paul-Rummert-Ring. Jetzt gibt es eine ausgebaute Bahnunterführung und der Spaziergänger kann zusammen mit dem Wasser des Marienbaches den Main erreichen.
„Schweinfurt hat den Main zurückgewonnen“, sagte Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei dem Bürgerfest unter aufgespannten Regenschirmen. Für diesen Stadtspaziergang hatte der Petrus ein Einsehen mit dem Fotografen.
Wenn die Sonne wieder mal durch die Wolken schaut, sollten Sie, liebe Leser, diese kleine Reise einmal nachspazieren. Entdeckungen gibt es viele auf diesem kurzen Weg und die Stadt zeigt sich von ihrer Schokoladenseite.