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Dr. Joachim Bublath zu Gast bei der ÜZ

11.11.2010

Landkreis Kitzingen: Das Engagement im wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich der fränkischen Überlandzentrale mit dem Sitz in Lülsfeld ist bekannt.

Die ÜZ, eine jetzt einhundert Jahre alte Genossenschaft mit rund 50.000 Kunden im Südosten Unterfrankens, hatte zum Vortrag „Wege aus der Energie- und Klimakrise” geladen. Passend zu dem ab Anfang des Jahres gestarteten „ÜZ-Natur-Tarife” -Angebot war der bekannte Physiker und Fernsehmoderator aus München angereist.

Die Steigerwaldhalle in Wiesentheid war mit eintausend Gästen wohl gefüllt und der Vortrag des Fernsehstars aus der Knoff-Hoff-Show mit Spannung erwartet.

Ums vorneweg zu nehmen, der Doktor der Theoretischen Physik, Mathematik und Chemie hat die Lösung der weltweiten Energieprobleme nicht in seiner unscheinbaren, braunen Aktentasche mitgebracht. Im Gegenteil, er hat vielen grünen Träumen sachlich und wissenschaftlich fundiert den buchstäblichen Zahn gezogen. Nüchtern, einfach auf die Fakten reduziert, hat Bublath z.B. die Pläne von riesigen Fotovoltaik-Freifeldanlagen in den Äquatorzonen Afrikas auf die Machbarkeit untersucht. Das Fazit ist wie in vielen seiner Beispiele einfach ernüchternd. Eine Lösung für den Transport der so erzeugten Energie nach Europa ist auf absehbare Zeit nicht in Sicht. Auch nicht mit den jüngst angedachten Supraleitern, die den Widerstand in den Leitungen beim Transport über lange Wege herabsetzen können. Abgesehen davon ist eine solche Lösung rein wirtschaftlich einfach uninteressant und dem Verbraucher nicht aufzubürden. Ähnlich pessimistisch sieht er auch den Versuch Sonnenenergie vor Ort in Wasserstoff zu wandeln, um damit unsere europäische Abhängigkeit von den fossilen Energien zu mildern. Die Energiebilanz bei der Herstellung von Wasserstoff ist derart negativ, dass die Automobilhersteller nach der ursprünglichen Euphorie jetzt wieder davon abgerückt sind. Das E-Mobil soll weltweit die Lösung bringen, auch da sieht der Wissenschaftler die Lösung der Batterieproblematik zu wirtschaftlichen Preisen noch in weiter Ferne. Überhaupt stochern wir mit unseren Rechenmodellen was die Zukunft betrifft noch im tiefsten Dunkel. An Beispielen der Wettervorhersage zeigte Bublath, in gewohnt anschaulicher Art auch für den Laien verständlich, wie unscharf Wettervorhersagen überhaupt sind. Bei der Nutzung der Windenergie wären genauere Windvorhersagen nützlich, um z.B. die Bereitstellung von Grundlast im Hintergrund, für den Fall, dass eben kein Wind weht, genauer dosieren zu können. Recht hart ins Gericht ging er mit der Subventionierung der Fotovoltaik. 0,8 Prozent der Energieerzeugung mit so vielen Milliarden zu fördern ist nicht der Königsweg. Den Verzicht auf Atomstrom, in sicheren deutschen Kernkraftwerken produziert, werden wir nur mit dem Bau neuer Kohlekraftwerke kompensieren können. Er beklagte auch, dass heute nicht mehr an der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Kernkraft gearbeitet wird. Für den Abriss der deutschen Kernkraftwerke werden wir wohl Wissenschaftler aus Indien holen müssen, weil bei uns die Kernkraft gesellschaftlich total geächtet sei. Es gibt nach Meinung des Wissenschaftlers einen einzigen Weg aus dem Dilemma, das ist unser persönlicher Verzicht auf Wohlstand und Bequemlichkeit. Dabei hat doch der Vorstandsvorsitzende der ÜZ, Robert Wächter, in seiner Anmoderation die Lösung aller Energieversorgungsprobleme im Einklang mit der Natur und einer Energieversorgung, die auf Nachhaltigkeit setzt, versprochen.

Eines hat die Fernseh-Ikone Bublath jedenfalls bei seinem Besuch in Lülsfeld hinterlassen, eintausend nachdenkliche Genossenschaftsmitglieder und Gäste.

Jürgen Kohl

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