Fuchsstadt: Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung konnten die Wirtschaftsjunioren Bad Kissingen und ihre Gäste aus den Kreisen Rhön-Grabfeld und Schweinfurt am vergangenen Donnerstag die Erdfunkstelle Fuchsstadt besichtigen.
Die vom US-amerikanischen Unternehmen Intelsat betriebene Anlage mit Sitz in Luxemburg ist mit fast 70 Parabolantennen einer der größten Erdfunkstellen der Welt. Intelsat erzielte 2009 einen Jahresumsatz von 2,5 Milliarden Dollar und verfügt über mehr als 45 Jahre Erfahrung im Bereich Sprache, Daten-, Internet- und Fernsehverbindungen. Kunden sind große Internet-Provider, große Radio- und Fernsehsender, sowie Telekommunikationsfirmen. Franz Russ, Geschäftsführer der Intelsat Kommunikations GmbH, erläuterte anschaulich den Werdegang der Erdfunkstelle, welche von der Deutschen Bundespost gebaut und bis Ende 2000 betrieben wurde. Derzeit werden bis zu acht Antennen für die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika geschaltet. Die größte Parabolantenne dieser Bodenstation misst dabei einen Durchmesser von 32 Metern. Mit Begeisterung erkundeten die Wirtschaftsjunioren die größte Antennenanlage im Innern. Zahllose Glasfaserkabel, Überwachungsmonitore, kilometerlange Kabelverbindungen, der Kontrollraum sowie die aus 36.000 Meter Höhe empfangenen und ständig überwachten Signale gaben einen Einblick in die Arbeitsweise dieses Unternehmens. Enorme Sicherheitsvorkehrungen (Netzersatzanlagen zur Überbrückung von Stromversorgungsstörungen), Frühwarnsysteme und mehr als 30 Mitarbeiter sind täglich damit betraut, Störungen zu vermeiden. Die Datenübertragung aus Nigeria bis nach Hongkong, von Atlanta bis Fuchsstadt – hier ist der Blick ins Orbit Tagesgeschäft. Die Technik zu verstehen, die hinter der täglichen Nutzung der Medien steht war für alle Teilnehmer ein Highlight.
Text: Katja Romeis / Fotos: Anita Schmitt