Gerolzhofen: Beim jüngsten Stammtisch der offenen Liste DIE JUNGEN standen vor allem der Main-Post-Kommentar von Norbert Vollmann (Wo sind die Ideen und Visionen?) und das mögliche Ratsbegehren, das auf der Tagesordnung der kommenden öffentlichen Stadtratssitzung steht, im Mittelpunkt.
So waren sich die Teilnehmer einig, dass bei Angeboten wie Rathaus-Adventskalender (der heuer nicht mehr angeboten wird) oder aber Adventsmarkt zwar natürlich auf die Kosten geachtet werden muss. Gleichzeitig aber dürfe sich Gerolzhofen nicht kaputt sparen: „Eine Stadt wie Gerolzhofen braucht einen Weihnachtsmarkt“, sagte Stadtrat Thorsten Wozniak. DIE JUNGEN betonen, dass sich der schmucke Markt im Herzen der Altstadt prächtig entwickelt habe. Hier den dicken Rotstift anzusetzen, wäre das falsche Signal. Zumal gerade die Weihnachtsaktionen bei Gästen und Einheimischen sehr beliebt sind – und auch Umsatz in die Kassen des Einzelhandels spült.
Großes und viel diskutiertes Thema war einmal mehr das Geomaris. Nach wie vor sollten die Eintrittspreise regelmäßig überprüft werden, waren sich die Stammtisch-Teilnehmer einig. Nur durch regelmäßige Anpassungen können Erhöhungen moderat gestaltet werden.
Einem eventuellen Ratsbegehren bzgl. des Schwimmbades Geomaris will Thorsten Wozniak nicht zustimmen: Zum einen bestehe der Stadtrat aus gewählten Volksvertretern, die im Auftrag der Bürgerinnen und Bürger sich dieser Herausforderung stellen sollten. Zum anderen fehlen zum derzeitigen Zeitpunkt noch wichtige Erkenntnisse und Fakten: Welche Vorteile hat beispielsweise ein Teilneubau gegenüber einer Generalsanierung, welche Kosten werden durch welche Maßnahmen verursacht, aber auch welche Auswirkungen bedeuten unterschiedliche Maßnahmen für den Haushalt der Stadt. Deshalb ist der Zeitpunkt, jetzt über ein Ratsbegehren zu entscheiden, falsch.
Bei allen finanziellen Schwierigkeiten müsse aber auch die Entwicklung und Zukunftsfähigkeit Gerolzhofens als Wohnstadt im Auge behalten werden. Und letztlich müsse der wirtschaftliche Aspekt betrachtet werden: „Ganz klar ist, dass das Geomaris der größte Besuchermagnet weit und breit ist“, sagte Wozniak. Er vermisse seitens der Verwaltung Gespräche mit möglichen Investoren oder Betreibergesellschaften – oder zumindest die Information darüber, falls solche Gespräche geführt wurden. „Auch über ein privatisiertes Geomaris muss nachgedacht werden“, so Wozniak, um ein rundes Bild zu erhalten. Alle Fakten und Varianten müssten erst öffentlich diskutiert werden, so dass ein Beschluss über ein Ratsbegehren zum derzeitigen Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn mache.
Auch die vor einigen Tagen auf der SPD-Homepage veröffentlichten Stellungnahme von Lukas Bräuer wurde besprochen: In dieser Stellungnahme wird kritisiert, dass sich der Stadtrat oft mit Kleinigkeiten beschäftigen müsse. „Hier muss sich aber die SPD an die eigene Nase fassen. Denn gerade die SPD hat bislang nicht gerade mit Anträgen zur Geschäftsordnung geglänzt“, sagte Wozniak.