Schweinfurt: Die Tatsache, Oma zu sein, war ganz maßgeblich dafür, dass das weltweit erste schwimmende Ronald McDonald Haus als Zuhause auf Zeit für Familien schwer kranker Kinder…
…eine erste große Sachspende bekam und der Freundeskreis dafür eine Präsidentin. Im Herbst 2011 sollen in Schweinfurt auf dem Main direkt an der Mainlände die ersten Eltern über die Landebrücke dieses rund drei Millionen Euro teuren Projektes gehen. Mit dem Schweinfurter Küchenstudio „La Cucina“ fand sich nun ein Spender für eine hochwertige Markenküche inklusive Elektrogeräten – und mit der Oberbürgermeisterin a.D. Gudrun Grieser die passende Dame, die für die weitere Finanzierung der außergewöhnlichen Idee nun zusätzliche Spenden bittet.
„Ich bin inzwischen Großmutter“, erklärte Grieser ihre ganz besondere Beziehung zu Kindern und ihre Unterstützung der Eltern, wenn der Nachwuchs schwer krank ist. Deshalb erklärte sie sich entgegen erster Absaichten bereit, im Ruhestand wieder ein Ehrenamt anzunehmen. Das Leopoldina-Krankenhaus, für dessen junge Patienten (bzw. deren Angehörige) das schwimmende Haus gedacht ist, decke nicht den Raumbedarf für komfortable Übernachtungen. Klappliegen oder Abstellräume dienen derzeit dafür. Ab Ende 2011 sollen es neun Familien-Apartments, eine Bibliothek, ein Spielzimmer, ein TV-Raum und eien Dachterrasse sein. Und eben eine Gemeinschaftsküche, die nun bereits organisiert ist.
Dank der Unternehmerfamilie Krug. Arntraud Krug, die Geschäftsführerin, ist durch Sohn Christoph und dessen Ehefrau Elena ebenfalls Großmutter. „Eine glückliche mit gesundem Enkelkind“, wie sie versichert. Zusammen mit dem zweiten Sohn Fabian entschloss sie sich, durch die Küchenspende Familien in Not zu helfen. Aus Röthlein stammen die Krugs und sind damit beispielhaft für Unterstützung aus der Region, wie Gudrun Grieser sie sich vorstellt, die dabei vor allem an die lokalen Großunternehmen denkt. Denn deren Arbeitnehmer sind oft Pendler, die weiter weg wohnen und für die u.a. im Krankheitsfall, den sich keiner wünscht, das neue Haus gedacht ist.
Vize-Präsident neben Grieser ist Stephen Paul De Santo, der lokale Franchise-Nehmer diverser McDonald´s Restaurants und neben Leopoldina-Geschäftsführer Adrian Schmuker Initiator des Projektes. Er versicherte als einer der maßgeblich Beteiligten am neuen Schweinfurter Stadtfest, das man dort im August das Boot eine tragende Rolle spielen lässt und um Spenden bittet für den Charity-Partner.. Denn das insgesamt 18. deutsche und weltweit erste schwimmende Ronald McDonald Haus benötigt noch 500.000 Euro zur Finanzierung. Zwei Millionen kommen von der Stiftung, 500.000 spendete Schirmherr Oliver Pocher aus seinem Gewinn vom Prominenten-„Wer wird Millionär?“. Ab 200 Euro steht der Name des Spenders auf einer Blanke der Brücke, die zum schwimmenden Elternhaus führt. Auch langjährige Patenschaften sind möglich. 160.000 Euro werden jährlich an Betriebskosten erwartet. Das Spendenkonto lautet: Sparkasse Schweinfurt, Konto 211 163 71, BLZ 793 501 01.
Für Manfred Welzel, Vorstandsvorsitzender der McDonald´s Kinderhilfe Stiftung, war der Tag der Küchen-Präsentation „ein sehr schöner. Weil wir jetzt spüren: Das Projekt nimmt Fahrt auf!“ 9252 Euro an zusätzlichen Spenden trudelten inzwischen ein. Das Modell des Schwimmhauses, im Maßstab 1:50 stets dabei bei Presseveranstaltungen, würde „wachsen, wenn man es richtig gießt“. Die ersten Euro wären „der Grundstock, um Wellen zu schlagen“. Wunsch sei, ein „Haus auf Wasser“ zu bauen mit Handwerkern aus der Region. Wahlweise kann es aber auch ein „Boot ohne Motor“ werden, das dann wohl in Hamburg entstehen würde. Welzels aufgerufene Maxime jedenfalls lautet: „Helfen macht Spaß!“ Wie Bob, der Baumeister, hielt er es letztlich mit der Zusicherung: „Ja, wir schaffen das!“
Bild: Arntraud Krug mit OB a.D. Gudrun Grieser, rechts Manfred Welzel, Vorstandsvorsitzender der McDonald´s Kinderhilfe Stiftung, dazu in der Mitte Fabian Krug und links Christoph Krug mit Gattin Elena und dem gemeinsamen Nachwuchs.