Schweinfurt: Ein klares „ja“ zum reduzierten Mehrwertsteuersatz für die Hotelerie, ein klares „Nein“ zum totalen Rauch-Verbot in der Gastronomie.
Siegfried Gallus, der Präsident des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (kurz: BHG) nutzte den Sommerempfang der Kreisstelle Schweinfurt, um aktuelle politische Themen aus Sicht seines Verbandes darzustellen.
Rund 70 Gäste aus Politik, Verbänden und Verwaltungen waren zum achten Empfang der Kreisstelle Schweinfurt in die Kulturhalle gekommen. Sebastian Remelé, Schweinfurts neuer Oberbürgermeister begrüßte als Hausherr den Veranstalter und die Gäste. Gastronomie und Tourismus zählte er zu wichtigen Zukunftsthemen der Stadt und verwies auf den noch jungen Zusammenschluss zwischen den Tourismusstellen des Kreises und der Stadt. Der BHG werde von Beginn an die Planungen integriert, Verbandsvertreter gerne zu Sitzungen und Klausuren eingeladen.
Josef Albert, BHG-Chef in Schweinfurt (Stadt & Landkreis) nutze seine kurze Ansprache, um wieder einmal auf die Gefahren der Grau- und Schwarzgastronomie hinzuweisen. Kirchweihen und Traditionsveranstaltungen nahm er von seiner Kritik aus. Gleiche Bedingen, bei der Bezahlung der Mitarbeiter, bei der Kontrolle der Lebensmittelzubereitung und bei der Besteuerung würde zu einem fairen Vergleich zwischen „Wirt-Festen“ und „Schwarzgastronomie“ führen, meinte Albert weiter. Ehe er das Rednerpult für Siegfried Gallus frei machte, lud er alle Anwesenden ein, nach dem Sommerempfang der Eröffnung der unterfränkischen Bratwurstwochen beizuwohnen.
Gesunkene Preise für Übernachtungen, Investitionen im Umfang von mehr al700 Millionen Euro, gestiegene Löhne für die Mitarbeiter und ein deutliches Plus an Fortbildung. So liest sich das Zwischenergebnis der gesunkenen Mehrwertsteuer für Hoteliers, wenn Verbandspräsident Gallus bilanziert. Ein „hochwirksames Konjunkturprogramm wären die 7 Prozent auf Übernachtungsleistungen und zudem ein Stück mehr Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich.
Keine weiteren Änderungen wünscht sich Siegfried Gallus für den Nichtraucherschutz in Bayern. Die aktuelle Regelung lasse Raum für Nichtraucher und Raucher, für Speisegastronomen, für Eckkneipen und Volksfeste in Zelten. „Leben und leben lassen“, lautete hier sein Credo.
Nach den Grußworten und Ansprachen wurden die Gäste bei der Eröffnung der dritten unterfränkischen Bratwurstwochen mit Speis` und Trank belohnt. Als fränkisches Kulturgut bezeichnete Michael Berghammer die Bratwurst und als schmackhaftes Marketing- Instrument sollen die Wirtsleute diese Spezialität in den nächsten Wochen in den Vordergrund stellen. Mehr als 30 Wirte beteiligen sich an der Gemeinschaftsaktion, die im regionalen Fernsehen, im Internat und mit Flyern und Plakaten unterfrankenweit beworben wird. Zur Eröffnung gab es „blaue Zipfel“ im Einmachgläschen, gereicht wurden neben alkoholfreien Getränken Bier, Wein und Kaffee und Gebäck aus der Region.
Text: (khhp)