Landkreis Schweinfurt: Am Badesee „Schweinfurter Kreuz“ besteht zurzeit eine starke Blaualgenentwicklung. Man erkennt dies an der starken grünlichen Trübung und an Schlierenbildungen. Die Sichttiefe beträgt nur ca. 40 cm. Manche Blaualgenarten können unter ungünstigen Umständen Giftstoffe (Toxine) bilden.
Das Gesundheitsamt hat Wasserproben entnommen, die derzeit beim bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim untersucht werden. Nach ersten vorläufigen Ergebnissen vom 18.08.2011 sind mikroskopisch Blaualgen-Arten festgestellt worden, die Toxine bilden können. Ob sie tatsächlich bereits Toxine gebildet haben, können erst weitere Untersuchungen zeigen. Diese abschließenden Untersuchungsergebnisse werden Anfang nächster Woche erwartet. Bis zum Vorliegen der abschließenden Ergebnisse ist es erforderlich, Vorsorgemaßnahmen einzuhalten. Am Badesee „Schweinfurter Kreuz“ wurden daher durch die Stadt Schweinfurt entsprechende Warntafeln aufgestellt.
Wichtigste Vorsorgemaßnahme ist, Wasserschlucken beim Schwimmen zu vermeiden. Der Aufenthalt in Bereichen mit sichtbaren Algenschlieren sollte generell vermieden werden. Kinder und Kleinkinder sind besonders gefährdet, da sie beim Spielen und Herumtoben mehr Wasser schlucken als Erwachsene. Sie sollten also besonders beaufsichtigt werden. Die eingeschränkte Sichttiefe erhöht zudem auch die Unfallgefahr.
Durch die Aufnahme von Algentoxinen beim Baden werden zwar in der Regel keine gefährlichen Krankheiten ausgelöst; es kann aber zu unangenehmen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, allergischen Hautreizungen oder Quaddelbildung kommen.
Falls tatsächlich giftbildende Algen vorliegen, kann sich die Giftwirkung steigern, wenn an mehreren Tagen hintereinander algenhaltiges Wasser geschluckt wird.
Badegäste, die solche Symptome bemerken, sollten ihren Hausarzt aufsuchen und ihre Beobachtungen dem Gesundheitsamt mitteilen.
Auch Hunde und andere warmblütige Tiere sind gefährdet, wenn sie stark mit toxinbildenden Algen belastetes Wasser trinken.
Diese Badewarnung ist eine Vorsorgemaßnahme. Bisher sind beim Gesundheitsamt keine Beschwerden über die Algenbildung eingegangen und keine Erkrankungen gemeldet worden, die mit den Badeseen in Zusammenhang stehen.
Das Gesundheitsamt beobachtet derzeit auch die weitere Entwicklung an den drei anderen EU-Badegewässern (Ellertshäuser See, Grafenrheinfelder See, Sennfelder See) genau.
Auch beim Ellertshäuser See fällt ein vermehrtes Algenwachstum auf. Die Sichttiefe ist bisher weniger stark eingeschränkt und beträgt noch ca. einen Meter. Die ersten Untersuchungsergebnisse zeigen, dass auch dort toxinbildende Blaualgen vorliegen, wenn auch in geringerer Konzentration. Als vorgeschriebene Vorsichtsmaßnahme werden auch dort vorläufig Warnschilder aufgestellt, bis Anfang nächster Woche die genauen Untersuchungsergebnisse vorliegen.
Die Badeseen in Grafenrheinfeld und Sennfeld sind optisch unauffällig und zeigen keine Algenbildungen.
Die mikrobiologischen Grenzwerte waren bei allen Badeseen in Stadt und Landkreis Schweinfurt in dieser Saison – wie auch in den Vorjahren – bisher immer eingehalten. In dieser Woche wurden erneut routinemäßige mikrobiologische Kontrolluntersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse Anfang nächster Woche vorliegen werden.