Schweinfurt: Im Bau- und Umweltausschuss der Stadt Schweinfurt geht es am Donnerstagmorgen um einige Bauvorhaben. Bei allen steht laut Beschlussvorschlag für die Stadträte der Umsetzung nichts im Wege.Interessant ist auch eine Studie zum Verkehrsverhalten der Schweinfurter Bürger.
* Psychosomatische Klinik: Das Leopoldina-Krankenhaus will in der Gustav-Adolf-Straße im südlichen Bereich des bestehenden Krankenhauses ein fünfgeschossiges Klinikgebäude errichten. Im Zuge der Baumaßnahmen entfallen allerdings 23 Bäume, für die Ersatzmaßnahmen vorgesehen sind. Fünf wurden bereits neu gepflanzt, zudem soll das Dach des Neubaus einer psychosomatischen Klinik begrünt werden. Für den Verlust an Biotopfläche wird eine Ersatzzahlung geleistet.
* Islamisches Kulturzentrum: Das bestehende Gebäude in der Wilhelm-Leischner-Straße, in dem zuvor der DGB beheimatet war, will der Integrations- und Bildungsverein e.V. künftig als islamisches Kulturzentrum nutzen. Bauliche Veränderungen sollen dazu führen, dass es als Laden und mit Gebets-, Unterrichts-, Gruppen-, Aufenthalts- und Schlafräumen genutzt werden kann.
* Backwarenverkauf: Die papperts GmbH & Co. KG plant in der Luitpoldstraße 49 direkt am Kreisel vor dem Kaufland die Errichtung einer Gaststätte mit Backwarenverkauf, Kfz-Schalter und Stellplätzen. Das zweigeschossige Gaststättengebäude soll durch einen Drive-In-Schalter auch für Autofahrer, die nicht aussteigen wollen, „zugänglich“ gemacht werden. An der Stelle des geplanten Neubaus steht bislang noch eine Tankstelle.
* Treppenanlage: Bei der Grünanlage Oberer Marienbach soll im Bereich des Kinocenters Filmwelt der Verlauf der Treppenanlage verändert werden. Eine Sanierung der vorhandenen Treppe, die von der Grünanlage direkt nach unten zu den Außenanlagen des Kinocenters führt, ist wegen ihres baulichen Zustandes aus Kostengründen nicht zu empfehlen. Für rund 180.000 Euro könnte eine neue Treppenanlage in etwa auf der Trasse der vorhandenen in Richtung des Waldorfkindergartens gebaut werden. Die Maßnahme würde mit Städtebaufördermitteln zu 60 Prozent bezuschusst werden, wie die Regierung von Unterfranken bereits signalisierte. Vier gerade Treppenläufe mit 1,80 Metern Breite und mit dazwischen liegenden Rampen sind vorgesehen. Eine Stahlbetonstützwand soll mit Naturstein verblendet werden.
* Haushaltsbefragung: Der Ausschuss informiert zudem über eine Haushaltsbefragung zum werktäglichen Verkehrsverhalten der Schweinfurter Bevölkerung. Mit dem Ingenieurbüro Helmert aus Aachen führte das Stadtplanungsamt telefonisch diese Befragung zur Mobilität durch, um das Schweinfurter Verkehrsmodell aktualisieren zu können. 600 Haushalte bzw. 1200 Personen wurden befragt nach der Verfügbarkeit und Nutzung von Verkehrsmitteln sowie zurückgelegten Wegen jeweils am Vortag. Daraus ging u.a. hervor: Die Schweinfurter legen am Tag im Schnitt 3,8 Wege zurück und sind somit überdurchschnittlich mobil (der Wert in Bayern: 3,4). 58 % der Wege legen die Schweinfurter im motorisierten Individualverkehr (Kfz) zurück. Fußgänger (22 %), Radfahrer (13 %) und öffentliche Verkehrsmittel (nur 6 % Wegeanteil) folgen. Innenstadtbewohner legen dabei doppelt soviele Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurück als Bürger abseits liegender Stadtteile. 6,5 Kilometer sind die Reisewege im Schnitt lang, 15 Minuten beträgt die Dauer. Bereits ab Distanzen von einem Kilometer dominiert das Auto als Hauptverkehrsmittel. 83 % der Wege finden inerhalb der Stadtgrenzen statt. 19 % aller Wege sind solche von und zur Arbeit. Rückschlüsse auf den Gesamtverkehr lässt die Untersuchung aber kaum zu, da Schweinfurt eine stark ausgeprägte Einpendlerstadt ist und nur die städtische Bevölkerung befragt wurde. Insgesamt lösen die Schweinfurter ca 93.000 Kfz-Fahrten am Tag aus, von denen ca. 22.000 Kraftfahrzeuge die Stadtgrenze passieren.