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Abschlussfest der Sanierung der Sattler Altlast

vom 01.10.2015 - 09:10 Uhr

Landkreis Schweinfurt: Mit einem Festakt und der Einweihung eines Altlastenlehrpfades konnte die Sanierung des bis dato größten bewohnten Altlastengebiets Bayerns in der Gemeinde Schonungen im Landkreis Schweinfurt erfolgreich beendet werden. Insgesamt 100 Unternehmen, vom planenden Ingenieurbüro über die Bohrfirma bis zur Staudengärtnerei waren in die Altlastsanierungen und die anschließende Städtebaumaßnahme eingebunden. Diesen und vielen anderen Akteuren beim Bauherrn Freistaat Bayern, bei den Genehmigungs- und Fachbehörden, bei der Gemeinde Schonungen und beim Landratsamt selbst war für die geleistete Arbeit und den Eigentümern und Mietern der Grundstücke im ehemaligen Altlastgebiet für deren Geduld und Mitwirkung zu danken.

Die Zahlen zeigen die Dimension des Projekts und sprechen letztlich für sich: 115 Jahre Farbenproduktion, 60 Jahre Chemische Reinigung, zehn Jahre Erkundung und Planung, vier Jahre Sanierung und Städtebau, elf Hektar Altlastenverdachtsfläche, 450 Tonnen Halb- und Schwermetalle, 130.000 Tonnen Bodenaustausch, 40 Millionen € Sanierungskosten, 4,5 Millionen € Kosten für den Städtebau, in unterschiedlichen Anteilen bezahlt von der Gemeinschaft der Steuerzahler in der Europäischen Union und im Freistaat, von den Kreisbürgern, den Bürgern der Gemeinde Schonungen und den Eigentümern.

Die Altlastsanierung ist bereits seit Ende Mai vollendet und nach dem jetzt erfolgten Abschluss der städtebaulichen Maßnahme zeigte sich am 26. September 2015 anlässlich der Abschlussveranstaltung des Landratsamts Schweinfurt das Quartier rund um die Sattlerstraße und entlang der mittlerweile von reichlich Grün gesäumten Steinach bei trockenem Herbstwetter von seiner besten Seite.

Die Feierstunde des Landratsamts am Rathaus in Schonungen brachte noch einmal viele Eigentümer, Amtsträger und Begleiter dieses Großprojekts, auch ehemalige, zusammen. Viele Stationen der vergangenen 15 Jahre boten Stoff für fachliche Diskussionen und ließen manches Erlebnis wieder aufleben.

Landrat Florian Töpper freute sich, dass die mutige Entscheidung, zwei Altlastsanierungen mit einer direkt anschließenden städtebaulichen Maßnahme zu verknüpfen, sich als Königsweg für die Durchführung dieses Vorhabens bestätigt habe und hob die Leistung aller beteiligten Partner hervor. Trotz der hierfür notwendigen Umplanung sah er den Aufwand durch die enorme Aufwertung des Quartiers gerechtfertigt. Er verwies auf die großzügige Finanzierung von außen. So habe der Freistaat Bayern schätzungsweise 37,48 Millionen Euro oder 85 Prozent der Kosten für die Altlastsanierung und den Städtebau ausgegeben, die EU werde voraussichtlich fünf Prozent übernehmen.

Trotz allem wiege auch der Anteil der Gemeinde Schonungen mit sechs Prozent, des Landkreises mit 3,5 Prozent und der privaten Grundstückseigentümer mit unter einem Prozent für den jeweiligen Zahler schwer. Der Landkreis Schweinfurt beteiligte sich im Laufe der vergangenen Jahre aufgrund der bei behördlichen Altlastsanierungen festgelegten Eigenbeteiligung von zwei Euro pro Einwohner und Jahr mit umgerechnet 1,5 Millionen Euro.

Die bei der Feierstunde anwesende Ministerialrätin Christina von Seckendorff, Leiterin des Referats Bodenschutz, Altlasten und Geologie im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, stellte bei ihrem Redebeitrag den Sanierungsabschluss in Schonungen in den Kontext vieler in Bayern noch zu sanierenden Altlasten und hob besonders den nun im Sanierungsgebiet zu besichtigenden Altlastenlehrpfad hervor, der in Bayern einzigartig sei.

Bürgermeister Stefan Rottmann und Theo Kohmann von der Solidargemeinschaft umweltbewusster Bürger hoben die über Jahre andauernden Belastungen für die Anwohner und die weitere Umgebung in der Großgemeinde, aber auch die Chancen durch das nun investitionsfreundliche Umfeld am Standort hervor.

Hans-Jörg Kaiser von Arcadis Deutschland bedankte sich im Namen der beauftragten Firmen für die Mitarbeit an einem Projekt, das so manchen an seine Grenzen geführt habe. Er lobte den Teamgeist und die Professionalität der in diesem Projekt versammelten Akteure, ohne die dieses Projekt nicht hätte umgesetzt werden können. Der Mediator Dr. Frank H. Schmidt, der die Projektgruppe acht Jahre in 34 Sitzungen leitete, sprach abschließend davon, dass bis auf gewisse Reibungsverluste in der Zusammenarbeit alle Ziele dieses „Aufsichtsrats“ der Altlastensanierung erreicht wurden. Alle Beteiligten hätten Höchstleistungen erbracht.

Im Anschluss an die Festreden wurde der Altlastenlehrpfad feierlich seiner Bestimmung übergeben. Nach einer Führung über die ersten fünf der insgesamt elf Stationen nutzte Landrat Töpper sein Schlusswort, den offiziellen Teil der Veranstaltung nahtlos in das Solidaritätsfest der Schonunger Vereine überzuleiten.

Bilder von links (Landratsamt Schweinfurt, Gabriele Frühwald):

1) Bürgermeister Stefan Rottmann, Ministerialrätin Christina von Seckendorff, MdL Kathi Petersen, MdB Sabine Dittmar, Projektleiter Volker Leiterer, Landrat Florian Töpper, Bürgermeister a.D. Kilian Hartmann und SuB Vorsitzender Theo Kohmann bei der offiziellen Eröffnung des Altlastenlehrpfads.

2) Ministerialrätin Christina von Seckendorff, Leiterin des Referats Bodenschutz, Altlasten und Geologie im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, trägt sich in das Goldene Buch der Gemeinde Schonungen ein. Im Hintergrund Landrat Florian Töpper und Bürgermeister Stefan Rottmann.

3) Die Projektleiter Volker Leiterer und Michael Graber aus dem Landratsamt Schweinfurt erhielten zum Dank eine Torte in Gestalt des sanierten Altlastengebiets.

4) Projektleiter Volker Leiterer an einer der Erklär-Stationen des Altlastenlehrpfads.

5 -7) Das jetzt altlastenfreie und sanierte Gelände in Schonungen rund um die renaturierte Steinach.

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