Geldersheim: Der „jungen Kunst“ widmete der Gadenverein seine 68. Ausstellung. Jung im doppelten Sinn ist zum einen die Künstlerin Jennifer Morschett, gerade 29 Jahre alt und somit eine der Jüngsten, die es zur Ehre einer Ausstellung in den Gaden geschafft hat.
Zum andern aber ist auch ihre Kunst „jung“, also modern und ungewöhnlich.
Claudia Cebulla reihte sie deshalb ein in die Reihe von Künstlern wie Rachel Whiteread und Joseph Beuys, die beide die Kunst revolutioniert hätten und so zu Wegbereitern moderner Kunst geworden seien. Genau wie diese beiden habe Jennifer Morschett ein Auge für unscheinbare Details, die sie vor ungewöhnlichen Hintergründen und in besonderen Atmosphären einfänge.
Jennifer Morschett mag das Besondere, Hauptsache, ihre Bilder entsprechen nicht dem Mainstream. Lustig sollen sie sein, manchmal gruselig, mal abstrakt, aber nicht unbedingt schön. Das hörte die junge Frau bereits zu Beginn ihrer Laufbahn als Fotografin. Ein Modefotograf bescheinigte ihr, nicht unbedingt „ein Auge für Schönheit“ zu haben, aber sehr wohl ein Auge fürs Detail. Sie nimmt Dinge wahr, die sonst keiner sieht. Für die junge Künstlerin bedeutet fotografieren „total frei zu sein, die Welt in sich aufzunehmen und dann auf die Linse zu bannen“.
„Ich fotografiere vor allem, weil es mir großen Spaß macht, und um anderen zu zeigen, wie ich die Welt sehe: Unperfekt, unrund, mit Macken, Ecken und Kanten und dennoch wunderschön. Ich sehe oft Dinge, von denen keiner Notiz nimmt oder die erst einmal keinen interessieren. Und so kommt es, dass ich mit Vorliebe Straßenschilder, Mülleimer oder Lichtschalter fotografiere.“