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Bürgersaal im historischen Rathaus der Öffentlichkeit übergeben

04.10.2010

Gochsheim: „Die Gemeinde hat ihren Versammlungsort zurückbekommen”, so die Worte von Restaurator Harald Spitzner.

Mit einem Festakt wurde, im Beisein vieler geladener Gäste, der Bürgersaal im historischen Rathaus seiner Bestimmung übergeben.

An den eigentlichen Sinn des Erntedankfestes erinnerte Bürgermeister Wolfgang Widmaier. In seinem Vortrag dankte Widmaier dafür, dass bei uns niemand hungern muss, dass trotz des schwierigen Jahres für die Landwirtschaft die Nahrungserzeugung gesichert ist. Auch Gochsheim blieb trotz seiner geographischen Lage in der Mitte der fränkischen Trockenplatte vom Dauerregen während der Erntezeit im August nicht verschont. Bei einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 170 – 180 Liter auf den Quadratmeter sind Schlepper und Mähdrescher teilweise in den Feldern versunken. Manches Getreide war nicht einmal mehr als Viehfutter verwertbar. Gemüse musste auf manchen Feldern einfach untergepflügt werden, weil es vor der Ernte faulte. Trotzdem, so der Bürgermeister, müssen wir hier dankbar sein dafür, dass die Flutkatastrophen, wie z.B. in Polen oder Brandenburg, an uns vorübergegangen sind. Wolfgang Widmaier erinnerte auch an den 3. Oktober 1990. Friedlich und ohne einen einzigen Schuss ist die Wiedervereinigung über die Bühne gegangen. Auch in Gochsheim wurde mit einem Festgottesdienst auf dem Plan gefeiert.

Der dritte Teil seiner Dankesrede befasste sich mit dem Bauwerk, das am Erntedankfest seiner eigentlich uralten Bestimmung zurückgegeben werden konnte. Der Bürgersaal war schon in der Urfassung des Rathauses um 1562 das was es heute wieder werden soll: Versammlungsort für die Bürger. Im Jahre 2005 gelang die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm, wesentliche Voraussetzung für den Ausbau und die Restaurierung des historischen Rathauses. Alleine, ohne Zuschüsse, hätte die Gemeinde diesen Kraftakt wohl nicht stemmen können. Bei den denkmalpflegerischen Voruntersuchungen wurden Malereien unter dem Putz gefunden, die wertvolle Hinweise auf Funktion und Alltag in diesem Rathaus lieferten. Im Ratssaal versammelten sich die Bürger, nachdem der Schultheiß mit der Glocke läuten ließ zum „gemeinen Mahl”. Der Schultheiß verkündete dann seine Anliegen. Erscheinen war Bürgerpflicht, Nichterscheinen hat man mit Strafe belegt. Zuvor wurden in der geheimen Ratsstube die Beschlüsse im kleinen Kreis diskutiert und dann nur das Ergebnis verkündet. Die umlaufende Sitzbankreihe gab es schon früher. Sie hat auch heute wieder Einzug in den Saal gefunden.

In der Gegenwart soll der Saal nicht nur repräsentativen Zwecken dienen, z.B. als Trausaal, auch hochwertige kulturelle Veranstaltungen sollen hier ablaufen. Der erste Abend, am 16. Oktober, ist dem Historischen Förderkreises vorbehalten. Den Abend gestalten die Mainbogenbürgermeister selbst.

Um den Umbau finanziell einigermaßen schmerzfrei zu gestalten, teilte man das Werk in mehrere Bauabschnitte. Architekt Bernd Ehrlitzer und Restaurator Harald Spitzner befassten sich zu allererst mit dem Dachstuhl. Zimmermannsmäßig restauriert sorgte er für die Erhaltung der wertvollen Bausubstanz und dafür, dass im Inneren möglichst schonend gearbeitet werden konnte. Im Bürgersaal fanden sich alte Büroeinrichtungen, die entfernt werden mussten. Im Jahre 2007 konnten nach und nach die Toilettenanlagen und der Aufzug realisiert werden. Der Aufzug deshalb, dass auch auf den Rollstuhl angewiesene und gehbehinderte Gäste an den Veranstaltungen teilnehmen können.

Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer lobte die Gemeinde ausdrücklich für das eingebrachte Engagement zur Erhaltung dieses historischen Bauwerks und hatte gleich noch eine Überraschung im Gepäck. Er sagte noch vor der kirchlichen Segnung einen weiteren Zuschuss der Regierung von über 15.000 Euro für die Renovierung der Fassade zu. Der musikalische Auftakt zum Erntedank am Plan leitete ohne Übergang zur Feier für die ganze Gemeinde, einschließlich der vielen Gäste aus der ganzen Region, ein.

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