Lkrs. Schweinfurt: Im Rahmen einer Familienrad Tour am vergangenen Wochenende, konnten sich Alt und Jung ein Bild von der Landwirtschaft heute machen. Programm und Radtour waren rund und ganzheitlich: sich in der Natur bewegen und durch die Flur zu den Höfen radeln. Ein kurzweiliger Tag, darin waren sich alle Teilnehmer einig. Viele unterschiedliche Eindrücke wurden gesammelt, viele Fragen beantwortet, kurz um: Stadt und Land kamen zusammen, kein Frust, sondern viel Lust war zu spüren.
Die Tour startete ab dem Bahnhof Waigolshausen und weiter nach Ettleben und Egenhausen. Eine bunte Truppe machte sich auf den Weg. Mit dabei waren Familien, Paare, Männer und Frauen, Städter und auch Teilnehmer, die früher selbst einen kleinen Betrieb bewirtschafteten und sich ein Bild von der heutigen Landwirtschaft machen wollten.
Auf dem Hof der Familie Fischer in Ettleben: Hier werden männliche Kälber aufgezogen bis sie sich rein von Heu, Luzerne, Mais und Getreide ernähren können. Ab diesem Alter nennt man die Kälber „Fresser“, die dann weiter gemästet werden. So viele kleine Kälbchen in der Kinderstube zu sehen, war ein Highlight. Begrüßen konnten wir auch Frau Staudigel Arnstein, die das Rindfleisch in Ihrer Metzgerei ausschließlich von der Familie Fischer bezieht. Sie überraschte mit leckeren Kostproben und stellte ihr Konzept vor. Ihr sind kurze Wege, ein fairer Umgang mit ihren Lieferanten, sprich Landwirten, und ein regionales Angebot sehr wichtig. Faszinierend fanden die Teilnehmer das Kuh-Zähne finden: Erlebnisbäuerin, Manuela Hauck, die selber einen Milchviehbetrieb hat, erzählte, dass sie diese Schätze auf dem Acker oder im Stall finden kann. Der Grund ist ganz einfach: auch Kühe haben Zahnwechsel. Auch das Melken kam besonders gut an und die Galloways auf der Koppel.
Die Rinder kamen gleich angerannt, als Erlebnisbäuerin Kirsten Fischer mit der Schachtel altem Brot klapperte. „Es war beeindruckend, die Tiere so nah zu erleben und auch noch füttern zu dürfen“, freute sich eine Teilnehmerin.
Dann führte die Radtour im gemütlichen Familientempo nach Egenhausen. Bei Familie Schmittfull lagen bereits die hofeigenen Bratwürste auf dem Grill: eine Stärkung nach den Kilometern.
Mit einer Hofführung lernten die Teilnehmer das Konzept kennen. Es gibt nur einen kurzen Weg zum Betrieb Römmert, einem Demeterhof mit Bullenmast, Kartoffel- und Getreideerzeugung, sonst wird direkt ab Hof vermarktet. Strohschweine, Brotzeitstube und Hofladen. Auch hier wurden natürlich die Tiere besucht und die Teilnehmer informierten sich dabei wissbegierig zu verschiedenen Themen: Fruchtwechsel, Besonderheiten der Luzerne, Silageerzeugung (analog Sauerkraut), und welche Kartoffelsorten ausschließlich weibliche Namen tragen.
Behördenleiterin Klaudia Schwarz, die diese Tour gemeinsam mit dem vlf Schweinfurt organisiert und begleitet hat, sammelte die Eindrücke der Gäste: „Sowohl Landwirte als auch Gäste fanden sich gegenseitig sehr sympathisch. Ein Teilnehmer resümierte: ‚Die Betriebe arbeiten mit richtig viel Herzblut! Das tut so gut, in Realität zu erleben, dass die heimischen Betriebe so engagiert neue Wege gehen.‘ Über diese Würdigung habe ich mich am meisten gefreut.“, so Frau Schwarz.
Galloway-Rinder Bauernhof Fischer, (c)Klaudia Schwarz, AELF SW
Radtour, (c) Klaudia Schwarz, AELF SW