Würzburg: Mit einem besonderen Fortbildungsangebot eröffnete die Regierung von Unterfranken Schulleitungen, Lehrkräften und Evaluatoren die Möglichkeit zu einem bundeslandübergreifenden Erfahrungsaustausch.
Ziel der eineinhalbtägigen Fortbildung am 18. und 19. März war die Bodensee-Schule St. Martin in Friedrichshafen, Baden-Württemberg (Freie Katholische Grund-, Haupt- und Werkrealschule: Marchtaler Plan Schule in Ganztagesform), die nun schon seit fast 40 Jahren im Ganztagsbetrieb arbeitet und sich einen reichen Erfahrungsschatz in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-16 Jahren erarbeitet hat.
Unter der Leitung von Regierungsschuldirektor Günter Mensch und der Referentin für Fragen des offenen und des gebundenen Ganztagsbetriebs Ute Krüger (beide Regierung von Unterfranken) hatten die 18 Verantwortlichen aus unterfränkischen Schulen Gelegenheit, sich intensiv mit der Entwicklung der Ganztagsschule und der Gestaltung des Ganztagsbetriebs auseinanderzusetzen.
Der Schulleiter der Bodensee-Schule, Rektor Gerhard Schöll und seine Leiterin des Ganztagsbereiches Jutta Widmaier standen mit Rede und Antwort gerne zur Verfügung. Mit 880 Schülerinnen und Schülern, von denen 750 den gebundenen Ganztag besuchen, steht die St.- Martin-Schule jeden Tag vor einer logistischen Herausforderung, die sie seit vielen Jahren meistert. Aus vielen Ortschaften des Bodenseekreises kommen die Kinder und Jugendlichen täglich an die Schule, um mit dem besonderen Konzept des Marchtaler Planes dieser katholischen Privatschule beschult zu werden. Schwerpunkte dieses, von einer eigenen, von tiefem Humanismus geprägten Anthropologie des Kindes, sind „Regeln, Rituale, Rhythmen und Räume“.
Nach einer theoretischen Grundlegung am Vorabend durch den Schulleiter konnten die unterfränkischen Besucher am Freitag, 19. März, einen ganzen Schultag hautnah miterleben. Sie hospitierten im Unterricht, sahen „Vernetzten Unterricht“, „Fachunterricht“, aßen unter den Schülerinnen und Schülern zu Mittag, konnten das umfangreiche Konzept der Mittagsfreizeit miterleben und hatten im „Haus der Technik“ Gelegenheit die Kinder und Jugendlichen bei handwerklichen Tätigkeiten zu beobachten. Der gelebte Geist der mitmenschlichen Zuwendung unter Lehrkräften und Schülerschaft war den ganzen Tag deutlich spürbar. Lehrkräfte und Betreuerinnen und Betreuer kümmern sich um die ganzheitliche Bildung der Kinder und Jugendlichen und ihr leibliches Wohl. In über den Tag verteilten Gesprächstreffs gab es immer wieder Möglichkeiten zum Austausch mit den Lehr- und Betreuungskräften. Dabei profitierten beide Seiten von den Erfahrungen die mit dem speziellen Gepräge der Ganztagsschule im Bodenseekreis und in Unterfranken gewonnen wurden, so dass sowohl die unterfränkischen Besucher als auch die schwäbischen Gastgeber hochzufrieden mit dem Ergebnis am Ende des Ganztags waren, der an der Schule bis 15:50 Uhr dauert.
Bild: Wurde herzlich begrüßt, die unterfränkische Fortbildungsdelegation hier vor der Bodensee-Schule St. Martin in Friedrichshafen mit dem Fisch als Symbol für den christlichen Geist der Schule und für den Bodensee. (Foto: Jutta Widmaier)