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Harald Leitherer, Exlandrat

26.02.2013

Aus dem aktuellen SWmagaz.in: Es wurde viel gesagt, aber nicht alles. Nicht geredet wurde darüber, ob nach der Wahl alle CSU-Freunde, die ihm bei der Wahl ihre Stimme durch einfaches Fernbleiben verweigert haben, mit dem Ergebnis zufrieden waren.

Was ein persönlicher Denkzettel werden sollte hatte die Abwahl zur Folge. „Das haben wir nicht gewollt”, hörte man im Nachhinein aus dem ‚schwarzen Herz‘ des Landkreises. Man wollte ihm einen persönlichen Denkzettel verpassen, einem Unangepassten, der auch bei manchmal unpassender Gelegenheit auf sein Tabakspfeifchen nicht verzichten wollte. Das Rauchen wird bei Helmut Schmidt insgeheim als besonderes Zeichen der Stärke (er lässt sich nicht verbiegen) gefeiert, dem Exlandrat wird es heute angekreidet, aufrichtige Direkt-heit hat man ihm als Arroganz ausgelegt. Wenn er eine Idee für blödsinnig befunden hat, hat er das auch gesagt. Sein Fähnlein im Wind zu drehen, wie das derzeit quer durch alle Parteien in Mode kommt, war nicht sein Ding.

Er glaubte an seine eigene Urteilskraft, hatte für politische Achterbahnfahrten, wie damals bei der Kernkraft-Ausstiegsdiskussion, nur Kopfschütteln. Als Chef des (seines) Landkreises hat er offensichtlich wenig Fehler gemacht. Wie sonst könnte es eine Region innerhalb von 18 Jahren vom Armenhaus in die Spitzengruppe eines Bundeslandes geschafft haben.

Es ist viel über seine Verdienste geredet und geschrieben worden, vorgeworfen hat man ihm private ‚Verfehlungen‘. Diejenigen, die das Auseinanderbrechen einer Ehe als mit dem ‚C‘ im Parteilogo für unvereinbarlich halten, sollen vor ihrer eigenen Tür kehren.

Sein größter Fehler war, daran zu glauben, dass eine pralle politische Erfolgsbilanz Wähler automatisch zu einem Kreuzchen bei seinem Namen bewegt. Schmerzlich hat er erfahren, dass die Vergangenheit, sei sie noch so erfolgreich, eigentlich keinen interessiert.

Die Niederlage hat ihn schwer verletzt, aber aufrecht , ohne sichtbare Regung, hat er die letzten Monate seiner Dienstzeit absolviert.

Mit Harald Leitherer hat einer der letzten Querköpfe die politische Bühne verlassen. Fragt sich, ob auch in der Kommunalpolitik nur noch glatte, stromlinenförmige Typen gebraucht werden, die penibel darauf achten, ja nicht den kleinsten Hauch eines Windchenwechsels zu verpassen. Die Angst, sie könnten nicht wieder gewählt werden und damit Privilegien und Bedeutung verlieren, ist groß.

Klare Kante zeigen, war ein Spruch von Altkanzler Schröder. Er ist als Basta-Politiker in die Geschichte eingegangen. Schröder gehörte der SPD an, wieder gewählt wurde auch er nicht.

Jürgen Kohl

Aus dem aktuellen swmagaz.in

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