Mainberg: Die Situation auf Schloss Mainberg spitzt sich immer weiter zu. Unübersehbar sind mittlerweile die baulichen Mängel: Vor allem der feuchte Fleck unterhalb der südlichen Dreigiebelfront ist beängstigend groß.
Die mangelnde Bewirtschaftung aber auch das Ausbleiben dringender Reparaturarbeiten nagen besonders an der Bausubstanz. Laut Generalkonservator Prof. Greipl zählt das Bauwerk zu den absolut hochrangigen Baudenkmälern, die es für die Nachwelt zu erhalten gilt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung verabschiedeten die Ratsmitglieder nun einstimmig eine Resolution: „Wir müssen dem Verfall hilflos zusehen!“, resigniert Bürgermeister Stefan Rottmann. Er will nun Bewegung in die Sache bringen, wenngleich sich die Situation durch das Privateigentum des Schlosses nicht einfach gestaltet. „Wir wollen die Öffentlichkeit wachrütteln, vor allem aber die Verantwortlichen aus der Politik!“, erklärt der Bürgermeister.
An mehreren Schlossbegehungen hat Rottmann in jüngster Vergangenheit teilgenommen: Er sei erschüttert über das Ausmaß der Schäden, deren Reparatur zusehends teurer wird. Seit über tausend Jahren existiert Schloss Mainberg, das Bürgermeister Rottmann aufgrund seiner Lage und Architektur als „Neuschwanstein Unterfrankens“ betitelte. Schon immer war das herrschaftliche Schloss Sitz von einflussreichen Adeligen, Geistlichen und Industriellen: Beispielsweise wurde dort der Industrielle und Fotograf Gunter Sachs geboren. Mit 5170 Quadratmetern Nutzfläche und einer weitläufigen Außenanlage zählt das Bauwerk als zweitgrößte Burganlage Unterfrankens.
Nun schlägt der Gemeinderat Alarm: Kurzfristige Maßnahmen, wie beispielsweise das Ausputzen von Dachrinnen in schwindelerregender Höhe müssen dringend erledigt werden. Dagegen müsste auch langfristig eine Bewirtschaftung (z.B. das Heizen der Räumlichkeiten) gewährleistet sein. Beides ist mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. In der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung präsentierte Rottmann Bilder von der Außenfassade des Schlosses, die deutlich Risse, abplatzenden Putz und Spuren der Feuchtigkeit dokumentieren.
Der gesamte Hang ist in Bewegung, was wohl auf die Stollen im Untergrund zurückzuführen ist. Womöglich sind diese der Grund für die erheblichen statischen Probleme, die gerade in den letzten Jahren aufgetreten sind. Die Vorburg sei unrettbar und drohe einzustürzen, heißt es aus Expertenkreisen. Damit will sich der Bürgermeister nicht abfinden und versucht Unterstützung zu organisieren.
Am 14. Februar 2013 besuchen mehrere Abgeordnete die Gemeinde Schonungen, darunter MdL Volkmar Halbleib (Würzburg), MdL Sabine Dittmar (Maßbach), MdL Reinold Strobel (Amberg) und Inge Aures (Kulmbach). Auf dem Programm steht eine Besichtigung der Schlossanlage und ein gemeinsames Pressegespräch ab 11.30 Uhr im Sitzungssaal des Schonunger Rathauses.