Heiko Kuschel ist Pfarrer und Vater von vier Kindern. Die Geburt seiner 4. Tochter Nele, sie wurde 6 Wochen zu früh geboren, war für ihn der Anlass ein Buch zu schreiben. Seit Ende Oktober ist „Plötzlich bist du da“ im Handel erhältlich. Elf Kurztexte, jeweils mit einem Foto und einem sorgfältig ausgewählten mutmachenden Bibeltext, beschreiben die unterschiedlichsten Phasen der Krankenhauszeit: Hoffnung, Angst, Müdigkeit, Bitte um Segen.
Nachdem ich sowohl Heiko als auch die kleine Nele schon eine Weile kenne, habe ich mich nun mit Heiko zu einem Interview, in dem es um sein Buch geht, getroffen.
Wie ist das Buch entstanden?
Das war eigentlich erst einmal eine sehr spontane Idee, dass ich in der Zeit in der Nele im Krankenhaus war mich abends hingesetzt habe und die Eindrücke von der ersten Begegnung aufgeschrieben hab. Da ist das erste Gedicht, das war nur für mich, entstanden. Dann dachte ich, das kann ich auch mehrfach machen, habe ein paar Gedichte geschrieben, habe Bilder rausgesucht und ein kleines Heftchen für meine Frau zum Geburtstag gemacht. Dann haben wir noch eins zum Abschied den Schwestern in der Klinik überreicht und auch ein paar anderen Leuten gezeigt, die haben alle gesagt, das ist schön, genau sowas bräuchten wir für Eltern in ähnlichen Situationen. Da dachte ich mir, gut, jetzt wirds überarbeitet und gedruckt.
Wie lang hat es gedauert bis aus dem kleinen Büchlein aus dem Copyshop das Buch wurde was es jetzt zu kaufen gibt?
Das ging über ein halbes Jahr. Im März habe ich beschlossen, ich mach das. Rausgekommen ist es offiziell am 22. Oktober. In der Zeit hab ich immer sehr lange hin und her mit meiner Lektorin an den Texten gefeilt, manchmal gings nur um einen Doppelpunkt. Das ist schon wirklich eine spannende Sache, seine eigenen Texte so intensiv zu überarbeiten. Dann noch das Layout und es ging auch noch darum, die Bilder besser zu machen, die waren ja nicht für die Veröffentlichung geplant. Das Titelbild ist mit dem Handy aufgenommen, es ist wenige Minuten nachdem ich die Nele das erste Mal gesehen habe entstanden. Da hatte sie gerade so ihre Finger an meiner Hand und ich dachte, das muss ich fotografieren. Hab ja auch nicht gedacht, dass daraus ein Titelbild für ein Buch wird.
Dein Buch ist ein Book on Demand, wie funktioniert das?
Das ist für Sachen mit einer beschränkten Zielgruppe eine gute Sache. Book on Demand ist ein Verlag, der darauf spezialisiert ist. Das Buch ist ganz normal im Buchhandel erhältlich, hat eine eigene ISBN, aber es wird nur auf Bestellung gedruckt. Dann aber sehr schnell, es geht wirklich am gleichen Tag noch raus. Dadurch, dass jetzt schon einige bestellt wurden, haben auch die Großhändler es jetzt auf Lager. Jetzt ist es eigentlich wie ein normales Buch, mit dem Unterschied, dass da nicht jemand eine riesen Investition machen muss und eine Erstauflage von 1.000 Stück drucken muss.
Wie bist du zum Verlag gekommen?
Das weiß ich gar nicht mehr, übers Internet halt. Ach ja, da gibt es ein anderes Frühchen-Buch, das ist auch beim Verlag erschienen. Ich hab die Autorin einfach mal angemailt und sie nach ihrer Erfahrung mit diesem Verlag gefragt. Außerdem gibts ja auch noch das Buch „Die Sonne ist ein Säugetier“.Es war ja ohne dass ich es damals groß gesagt habe ein Testballon, um zu sehen wie das alles läuft, damit ich bei dem Buch, das mir wirklich wichtig ist, nichts falsch läuft.
„Plötzlich bist du da“ ist bereits dein zweites Buch. Wie bist du dazu gekommen Bücher zu schreiben?
Eigentlich über dieses Buch. Nachdem ich festgestellt hatte, dass es gar nicht so wahnsinnig teuer ist ein Buch zu veröffentlichen und ich innerhalb von 5 Jahren 140 Bücher verkaufe die Kosten wieder drin sind und wenn nicht ist der Verlust auch nicht so groß. Dann hab ich gesagt, ich hab diese Sammlung von Kalauern die hab ich sowieso, mach ich daraus ein Buch, die Erfahrung waren positiv, da hab ich das Buch hier in Angriff genommen.
Planst du weitere Bücher?
Im Moment erst mal nicht, Ideen hab ich schon. Aber ich hab ja noch anderes zu tun als Bücher zu schreiben.
