Sich eine Woche lang mit Politik zu beschäftigen, davon waren die Schüler natürlich anfangs nicht so begeistert. Aber genau dem sollte das Projekt entgegenwirken, zu dem die Klasse 9a des Celtis-Gymnasiums, begleitet von Herrn Zirk, Frau Heinz und Herrn Nellen, dem Projektleiter, zum Landschulheim Bauersberg aufbrach.
Unter dem Motto „Demokratie (er)leben“ sollte den Schülerinnen und Schülern – unterstützt von Frau Emmert, der pädagogischen Leiterin des Landschulheims – Demokratie und Kommunalpolitik nahegebracht werden. Dieses Projektvorhaben wurde von der Initiative Wertebündnis Bayern initiiert, in der Bayerische Staatsregierung, Bayerischer Landtag sowie Bayerisches Schullandheimwerk e. V. zusammenarbeiten. Der Wochenkurs war in drei Bereiche aufgeteilt: Der erste Teil enthielt das direkte Lernen über Demokratie (z. B. „Wann darf die Mehrheit entscheiden“) nach dem in Israel entwickelten Betzavta (= Miteinander) – Konzept, bei denen man spielerisch das demokratische Handeln trainierte und nach der Konflikt-Dilemma-Methode kreativ Konflikte löste. Der zweite Teil umfasste die Vorbereitung und Durchführung eines Interviews mit Bürgermeistern als kommunale Experten. Zuletzt arbeiteten Kleingruppen selbstständig im Rahmen des Projekts „Demokratie und wie in der Kommune“ an Präsentationen wie Spielen, Plakaten oder Filmen zum Thema „Demokratie“, die dann am Ende der Woche präsentiert wurden.
Demokratie einüben begann damit, dass die Jugendlichen über Regeln in der „Polis“ Bauersberg demokratisch abstimmten und ihre Vorkenntnisse zur Demokratie festhielten. Anschließend fanden erste Übungen zu partnerschaftlichem, auf Vertrauen basierendem Umgang miteinander statt und schließlich arbeiteten die Schüler – wie an den folgenden Tagen auch – in Teams eigenständig an ihren Projekten. Hierfür wurden die verschiedensten Mittel angewandt wie Recherchen im Internet, Bastelarbeiten oder Entwerfen von PowerPoint-Präsentationen.
Höhepunkt der Woche war das durch die Schüler selbst vorbereitete Experteninterview mit dem 1. Bürgermeister von Wildflecken, Herrn Schrenk, dem 1. Bürgermeister von Bischofsheim, Herrn Baumann, und dem 2. Bürgermeister von Schweinfurt, Herrn Rehberger. Fast eineinhalb Stunden lang erklärten sie – angeregt durch Schülerfragen – ihre Aufgaben, Abläufe in der Gemeinde und vieles mehr. Das gesamte Interview wurde gefilmt, anschließend durch Schüler geschnitten und steht damit Klassen, die später an diesem Seminar teilnehmen werden, als Material zur Verfügung.
Trotz des Besuches am Mittwoch war wohl der Donnerstag für alle der ereignisreichste Tag. Die Gruppen präsentierten die in den Projektphasen entstandenen Arbeiten und die Mitschüler bewerteten diese. Zum Abschluss der Woche feierten die Schüler mit ihren Lehrkräften ein „Fest der Demokratie“, bei dem auch Herr OStD Herzing und Herr Gampl vom Schullandheimwerk Unterfranken anwesend waren. Sie verliehen allen Teilnehmern Urkunden und das beste Projekt – ein „Demokratie-Werbespot“ – wurde mit einem Buchgutschein ausgezeichnet.
Als am Freitagvormittag die Tage am Bauersberg zu Ende gingen, hielt ein Schüler in seinem Projekttagebuch fest: „Dass Demokratie so interessant sein kann, das hätte ich mir vorher nicht vorstellen können“.