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Oben ist die Luft dünn – Tanja Sohns, Diplom-Sparkassenbetriebswirtin

vom 02.04.2012 - 14:04 Uhr

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Aus dem aktuellen SWmagaz.in: Schon ihre Ausstrahlung, ihr Gang, lässt keinen Zweifel daran, Tanja Sohns weiß genau was sie will. Wenn die sportliche junge Frau einen Raum betritt zieht sie alleine durch die Aura, die sie umgibt, alle Aufmerksamkeit auf sich. Irgendwie erscheint es unzulässig ihr nicht zuzuhören. Tanja Sohns hat sich durchgebissen, sie ist in der Sparkasse bis zum stellvertretenden Vorstandsmitglied aufgestiegen. Eine Karriere, die vor ihr in der Sparkasse Schweinfurt noch keine Frau geschafft hat.

Ihrer Sprachfärbung ist anzuhören, dass sie aus Baden-Württemberg kommt. In einem Werbetext für dieses Bundesland heißt es: „Baden-Württemberg ist arm an Bodenschätzen, aber dafür reich an Menschen voller Ideen, Erfindungsreichtum und Fleiß, Kreativität und Schaffenskraft, Wissen und Können. Die Bereitschaft der Menschen zum Engagement in Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur sowie in der Gesellschaft haben den deutschen Südwesten zu einer der erfolgreichsten Regionen Europas und der Welt gemacht.“ Wenn man dann noch weiß, dass Baden-Württemberg als einziges deutsches Bundesland aus einer Volksabstimmung hervorgegangen ist, kommt einem der Spruch von Theodor Heuss: „Baden-Württemberg sei ein Modell deutscher Möglichkeiten“, nicht mehr überheblich vor. Eben diese Sprachfärbung und damit die Herkunft hat Tanja Sohns mit ihrem Chef, dem Vorstandsvorsitzenden Johannes Rieger, gemeinsam.

 

Schweigern, das 1000 Seelendorf

Geboren wurde sie 1972 in Bad Mergentheim. Aufgewachsen ist sie in Schweigern, das ist ein 1000 Seelendorf, heute ein Stadtteil der Stadt Boxberg. Viel geben die Recherchen über diesen Stadtteil nicht her. Es gibt einen Verschönerungsverein, den TSV 08 und den Landfrauenverein. Ihrer Heimat ist sie bis heute treu geblieben. Das tägliche Pendeln mit dem Auto ist für sie keine Last. Im Gegenteil, Autofahren ist für sie Entspannung und Zeit zum Abschalten.

 

Die Rahmenbedingungen behindern

Frauen in Führungsetagen sind in deutschen Unternehmen eher eine Seltenheit. In einem Vergleich von 29 europäischen Ländern bildet Deutschland sogar das Schlusslicht. Tanja Sohns glaubt, dass es die Rahmenbedingungen sind, die den Aufstieg von Frauen in die Führungsetagen behindern. Die zentralen Fragen für eine Karriereplanung drehen sich ihrer Meinung nach meist um die Themen Familie und Kinder. Will ich eine Familie gründen? Wenn ja, wie kann ich das organisieren? Habe ich einen Partner, der diese Einstellung mit mir teilt? Finden wir passende Kindergarten- und Schulangebote, die Raum für unsere berufliche Entwicklung bieten? Lösungen für solch elementare Fragestellungen kann man nicht alleine den Arbeitgebern überlassen. Hier sind alle beteiligten Parteien gefordert. Und Teilzeitangebote in Führungspositionen sind halt dünn gesät. Für Tanja Sohns lassen sich Teilzeitjobs nur schwer mit den gestellten Anforderungen in den Führungsetagen in Einklang bringen. Kinder, die zu Hause auf ihre Mutter warten, kann sie sich bei ihrem ‚Fulltime-Job‘ eigentlich nicht vorstellen.

 

Geschlecht hat nie eine Rolle gespielt

Auf ihr eigenes Berufsleben bei der Sparkassenorganisation bezogen sagt sie: „Ich kann mich an keine Situation erinnern, bei der es eine Rolle gespielt hat, wo ich herkomme bzw. welches Geschlecht ich habe.“

 

Als ‚Spätzünderin‘ zur Sparkasse 

Nach dem Abi in Tauberbischofsheim hat Tanja Sohns gleich eine Ausbildung bei der Sparkasse Tauberfranken begonnen. Sie bezeichnet sich selbst als ‚Spätzünderin‘. Eigentlich wusste sie damals nicht so genau, was sie beruflich machen sollte. Für ein Studium konnte sie sich nicht erwärmen. Der Vater, im Landratsamt tätig, förderte die Suche nach einem sicheren Arbeitsplatz. Ihre Begeisterung für Geldgeschäfte kam erst zu einem späteren Zeitpunkt. Eigentlich war, wie sie heute sagt, ihre Berufswahl nicht ganz zielgerichtet.

Schnell hat sie erkannt, dass es wenige Unternehmen gibt, die sehr vielfältige Möglichkeiten für den Aufstieg bieten. Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind bei den Sparkassen auch heute noch überdurchschnittlich. Nach ihrer Banklehre hat sie gleich angefangen mit der Weiterbildung. In Würzburg hat sie den Bankfachwirt gemacht, vier Semester in ihrer Freizeit, sozusagen als Privatvergnügen. Ihr Credo war immer: „Wenn ich was mache, muss ich das richtig machen.”

 

Der Weg nach Schweinfurt

Die Stellenausschreibung ‚Abteilungsleiterin Marktfolge Kredit‘ in Schweinfurt hat sie gereizt. Im Marktfolgebereich werden die vom Vertrieb weitergeleiteten Kreditanträge entgegengenommen, vervollständigt und geprüft. Im Oktober 2001 kam sie so zur damaligen Kreissparkasse Schweinfurt. Von da an bis August 2006 war sie für verschiedene Bereiche im gewerblichen und privaten Kreditgeschäft verantwortlich. Tanja Sohns hat ihren Bereich in der Sparkasse gefunden. Sie hat das Bankgeschäft von Grund auf gelernt und wusste früh, was ordentliche Kreditgewährung bedeutet. Die Einhaltung bankinterner Grundsätze, die den Rahmen für die tägliche Arbeit bilden, lassen sie auch heute ruhig schlafen. Kreditvergaben sind keine Entscheidungen „im stillen Kämmerlein“. Sie werden immer auf objektiver Basis getroffen, in kniffligen Situationen auch in Abstimmung mit anderen Fachbereichen und -kollegen.

 

Die Sparkassenakademie

Ihr Know-how hat sie sich nach dem Bankfachwirtschaftsstudium an der Bayerischen Sparkassenakademie in Landshut sowie bei ihrem Studium zur Diplom-Sparkassenbetriebswirtin an der Deutschen Sparkassenakademie in Bonn angeeignet. In den Akademien der Sparkassenorganisation sind die Fortbildungen sehr praxisorientiert. Die Lehrgänge können themenbezogen gewählt werden, im Kreditgeschäft sind Bilanzanalyse und Sicherheitenrecht die Fortbildungsschwerpunkte. Nach dem Diplom ist sie in der Gesamtbanksteuerung gelandet, ein hochinteressanter Geschäftsbereich, der sich z.B. mit Strategien, Risiko-Controlling und Kalkulation befasst. Vor eineinhalb Jahren ist sie dann als Abteilungsleiterin Marktservice wieder beim gewerblichen Kreditgeschäft angekommen. Am 1. Januar 2012 wurde Tanja Sohns zum stellvertretenden Vorstandsmitglied der Sparkasse Schweinfurt berufen.

Tanja Sohns könnte sich, wenn sie wollte, morgen schon auf einen vakanten Vorstandsposten irgendwo in Deutschland bewerben, die notwendigen Vorraussetzungen dazu bringt sie mit. Auf einen Prestigegewinn legt sie keinen Wert, ihr sind andere Dinge wichtig. Sie braucht ein kollegiales Arbeitsverhältnis durch alle Ebenen und mag es, wenn „der Laden richtig rund läuft“.

 

Es gibt ein Leben außerhalb des Jobs 

Trotz aller Begeisterung für ihre Arbeit gibt es Dinge außerhalb ihres Jobs, die sie mit gleicher Leidenschaft betreibt. Sport wäre so ein Thema, das sie schon zeit ihres Lebens begleitet. Der Ursprung war das Sportabitur in Basketball. Wenn es heute ihre Zeit erlaubt, geht sie für Ausdauer- und Krafttraining zwei- bis dreimal in der Woche ins Fitnessstudio. Eine künstlerische Ader hat sie auch in die Wiege gelegt bekommen, früher hat sie gemalt. Die lange Zeit, die sie für ein einzelnes Bild gebraucht hat, war für die doch eher ungeduldige Frau Grund, diese Leidenschaft auf einen späteren Lebensabschnitt zu verschieben. Die Fotografie ist es, die sie heute wieder bewegt. Wie alles, was Tanja Sohns in die Hand nimmt, will sie auch dort tiefer einsteigen. Seit einem dreiviertel Jahr belegt sie einen Kurs über die Grundlagen der digitalen Fotografie bei der Studiengemeinschaft Darmstadt. Dort beschäftigt sie sich mit der Frage, mit welchen Einstellungen und Techniken Fotos optimal gestaltet und wie diese anschließend hinsichtlich Motiv, Licht, Farbe, Raum, Perspektive und Komposition beurteilt werden können. Es kann also passieren, dass man Tanja Sohns mit Kamera und Stativ irgendwo in Wald oder Flur trifft, bei dem Bemühen ihre Sichtweise der Dinge mit der Kamera einzufangen. Diese Welt spielt sich eher im Kleinen ab, mit der jüngsten Anschaffung eines Makroobjektives schafft sie es, die kleinen Dinge sichtbar zu machen und sich auf diesem Wege dem Betrachter mitzuteilen. Auch dabei muss sie sich alles fleißig erarbeiten, genau so, wie sie es in ihrem Job immer tun musste.

Von alleine ist ihr nichts zugeflogen.

von Jürgen Kohl

Aus dem aktuellen SWmagaz.in: http://swmagaz.in/swmagaz-in-ausgabe-03-2012

 

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