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Kommentar zum Interview mit Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner

22.08.2011

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Kommentar von unserem Leser Toni Zembsch: Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner berichtet am Samstag 06.08.2011, Seite 21 in der Mainpost Gerolzhofen, es wächst mehr Holz nach als eingeschlagen wird. Der Laubbaumanteil hat zu den letzten Inventuren (1992/1997) von 68,5 auf 72,4 Prozent (2010) zu genommen. Somit wurden die forstwissenschaftlichen Ziele erreicht. “ Der Wald wächst“. Das ist auch das Ziel der Jägerschaft.

Seine weiteren Äußerungen kann ich nicht nachvollziehen. Große Sorgen bereitet momentan der Wildverbiss. Es ist ein reiner Widerspruch.

Wer im Steigerwald wandert, kann sich über die vielen großen Naturverjüngungen freuen. Es könnten mehrere Rehe die Triebe verbeißen und der Wald würde besten wachsen. Eine Naturverjüngung kann im Gegensatz zur Pflanzung oft einen relativ hohen Verbiss ohne Schädigung verkraften.

Infolge vermehrten Anbaus von Laubhölzern ist jedoch auch ein großer Teil der äsungsbietenden Freiflächen durch Zäune unzugänglich gemacht. Die so stark eingeschränkten potentiellen Äsungsflächen und Einstände im Wald werden zudem von der erholungssuchenden Bevölkerung laufend gestört, so dass eine Nahrungsaufnahme am Tage in weiten Gebieten ausscheidet. Das Rehwild wird in die letzten Refugien gedrängt und wird zum Nachttier.

Weil im Dezember 2010 bedingt durch hohen Schnee keine Bewegungsjagden (2 bis 3 Jagden auf einer Fläche) durchgeführt werden konnten, wäre die Zahl der Rehe stark angewachsen und die Lage dadurch deutlich verschlechtert.

Ulrich Mergner hat wohl vergessen, dass er in der Notzeit das Rehwild nicht gefüttert hat. Jetzt macht er das heimische Rehwild verantwortlich, weil der Wald nicht wächst. Verbiss ist nicht gleich Schaden!

Der Forstbetriebsleiter hatte 2010 Jagdzeitverlängerung ab 15.01.2011 gefordert, dieses wurde von den Unteren Jagdbehörden abgelehnt.

Wir Jäger, die waidgerecht jagen, fordern, dass die Bewegungsjagden ab Januar eingestellt werden.

Aus wildbiologischer Sicht braucht das Rehwild eine möglichst lange Winterpause. Störungen bewirken bei den Tieren Stress und damit auch einen erhöhten Nahrungsbedarf.

Neben den großen Bewegungsjagden wird das Wild durch die vielen Pirschbezirksbesitzer ständig beunruhigt.

Die Revierpächter die an den FB Ebrach angrenzen berichten, dass sie keine Rehe mehr sehen. Selbst mehrere Pirschbezirksbesitzer haben das gleiche Problem. Sie schauen nur noch die Bäume an. Diese Erfahrung habe ich auch selbst gemacht.

Die Revierpächter haben in den letzten Jahren die Randbereiche am Wald mit Äsungsflächen versehen und viel Geld und Arbeit investiert. Bis heute konnten sie keinen Erfolg verzeichnen. Rehe werden auf diese Flächen nicht gesehen. Die Rehe, die bei den vielen und großen Bewegungsjagden tot geschossen wurden, können nicht mehr wieder kommen.

Es ist biologisch nicht vertretbar, dass die Rehwildbestände unter dem Gesichtspunkt der Schadensverhütung zusammengeschossen werden.

Ein Großteil der Reviere ist heute schon nicht mehr zu verpachten. Für wildarme Gebiete dürfen auch kaum mehr hohe Pachtpreise zu erzielen sein.

Die Forderung von Ulrich Mergner wir brauchen höhere Abschusszahlen sagt alles aus.

Hiermit wird das Rehwild zu gefährlichen Schädlingen herabgewürdigt, pausenlos diffamiert und bekämpft.

Mit der Büchse kann man keinen Waldbau betreiben!

Besonders in jüngster Zeit ist überall von vermehrten und übertriebenen Wildschäden die Rede, und es wird eine starke Dezimierung besonders des Rehwildes gefordert, auch dort, wo der Wildbestand sich gegenüber früheren Zeiten nicht verändert hat.

Bericht und Bild: Toni Zembsch

 

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