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„Zeilitzheimer Sommer“ mit Musik, Poesie, Malerei und Kulinarischem

27.06.2011

Zeilitzheim: Alle zwei Jahre ist das erste Juliwochenende im Schloss Zeilitzheim einem anderen Kulturkreis gewidmet. Der Regierungspräsident von Unterfranken, Dr. Paul Beinhofer, ist der Schirmherr des Zeilitzheimer Sommer mit dem Schwerpunkt „Begegnung mit Portugal“ vom 1. – 3. Juli.

Zu einem ambitionierten Programm haben sich der Förderkreis Schloss Zeilitzheim e.V. und die Deutsch-Iberische Gesellschaft Würzburg e.V. zusammengetan. Portugal spielte, so sagt Professor Detlef María Hansen, der Präsident der Deutsch-Iberischen Gesellschaft, zu Beginn der hereinbrechenden Neuzeit als Handels-, See-, Kolonial- und Weltmacht die führende Rolle in Europa und hat seit dem 19. Jahrhundert bis in unsere jüngste Gegenwart so viel an wirtschaftlicher Bedeutung verloren, aber es besitzt einen unvergesslichen Kulturschatz. Es ist das das Land des Fado und der Poesie.

So wird am Freitag, 1. Juli um 19.30 Uhr mit „Tudo isto é Fado“ der Reigen eröffnet. Mit Musik, vorgetragen von Studierenden der Hochschule für Musik unter Leitung von Prof. Ruck und Texten (Prof. Kreutzer, Würzburg) entsteht ein Dialog über Ursprünge und Formen des Fado. Der portugiesische Fado fasziniert Kenner durch enorme Ausdruckstiefe und unverwechselbaren Klang. Vielen gilt er als Spiegel der portugiesischen Seele. Doch wie konnte solch ein ureigener Stil entstehen, und wo liegen seine historischen, kulturellen und musikalischen Wurzeln? Diesen Fragen will die Veranstaltung „Tudo isto é fado“ auf die Spur kommen. Zu den informativen und unterhaltsamen Texten von Prof. Dr. Winfried Kreutzer erklingt Musik, die einen weiten Bogen spannt, der von früher iberischer Musik bis zu brasilianischen Modinhas und Lundums reicht, wie sie in den Lissaboner Salons des 19. Jahrhunderts populär waren. Professor Ruck und Studierende der Hochschule für Musik veranschaulichen die Texte durch Gitarrenmusik. Nach dem Konzert kocht man im Schloss „Feijoada“, ein portugiesiches Bohnengericht. Hierzu und bei portugiesischem Wein werden auch die Künstler erwartet.

Das Konzert am Samstag, 2. Juli um 19.30 Uhr heißt „Amor Lisboa Saudade“: es musiziert das Ensemble Fado Sul mit der Fado-Sängerin Daniela Bauer und den Gitarristen Luís Maria Hölzl und André Herteux. Die Bandbreite des Fado beschränkt sich durchaus nicht auf die sprichwörtliche Saudade, die sehnsüchtige Wehmut, sondern reicht von tief empfundenem Schmerz bis zu ekstatischer Freude. Das Konzert am Samstag hat den verheißungsvollen Namen „Amor Lisboa Saudade“. Das Ensemble Fado Sul interpretiert den Fado in der klassischen Besetzung: die silbrig glitzernden Melodielinien der guitarra portuguesa Luís Hölzls umspielen den dunkel volltönenden Sopran von Daniela Bauer. Der warme Klang der klassischen Gitarre von André Herteux verleiht dieser intimen Zwiesprache ihr harmonisches und rhythmisches Fundament. Gemeinsam durchschreiten sie die ganze emotionale Bandbreite des Fado, die sich durchaus nicht auf die sprichwörtliche saudade, die sehnsüchtige Wehmut, beschränkt, sondern von tiefempfundenen Schmerz bis zu ekstatischer Freude reichen kann. Kennengelernt haben sich die drei jungen Musiker während ihres Musikstudiums, und ihre profunde klassische Ausbildung ist es, die ihnen einen individuellen Zugang zur Welt des Fados ermöglicht hat. Sie haben sich den besonderen Interpretationsstil der fadistas mithilfe minutiöser Transkriptionen der Tonaufnahmen von Amalia Rodrigues, der bedeutendsten Fadosängerin, erarbeitet, um ausgehend von dieser Erfahrung einen eigenen Stil zu entwickeln. Zudem konnte Luís Hölzl, der selbst portugiesische Wurzeln hat, seine Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Größen der portugiesischen Fado-Szene wie Cristina Branco und Bernardo Couto einbringen. Das Repertoire von Amalia Rodrigues bildet den Schwerpunkt des Programms von Fado Sul, doch die stilistische Flexibilität der Musiker ermöglicht es der Gruppe, andere klassische Fados zu integrieren und mit brasilianischen Chorinos einen willkommenen Kontrast zu setzen. Wieder gibt es danach das Angebot eines portugiesischen Essens, diesmal „Arroz de pato portuguesa“ (Ente portugiesisch).

Am Sonntag, 3. Juli um 10.30 Uhr liest der Schweinfurter Schauspieler und Rezitator Peter Hub aus portugiesischer Literatur. „Im Übrigen bin ich verrückt“ ist ein Zitat von Pessoa, dem berühmtesten modernen Dichter Portugals, dessen Werke erst nach seinem Tod bekannt wurden. Er wurde so berühmt, dass seine Gebeine 50 Jahre später ins portugiesische Nationalheiligtum nach Belem, wo die portugiesischen Könige begraben liegen, überführt wurden.

Der Lesung folgt ein für Zeilitzheim ungewöhnlicher Auftritt: das Schloss bekommt Besuch von einem Lusitano-Hengst. Sein Besitzer, Joao Mimoso, zeigt im Schlosspark die Kunst der Dressurarbeit der Hohen Schule an der Hand am langen Zügel und präsentiert die Eleganz und Anmut des portugiesischen Pferdes. Diese Art der Dressur erfordert ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier, da allein mit Stimme und Zügel geführt wird.

Das ganze Wochenende wird begleitet von einer Ausstellung mit Werken der portugiesischen Künstlerin Rosário Rebello de Andrade. Eigens für dieses Wochenende in Zeilitzheim schuf die Künstlerin ein thematisches Projekt und entwickelt eine ganz eigenwillige Route, deren roter Faden sich dem Besucher beim Gang durch das Schloss offenbaren kann. Sie bedient sich dabei architektonischer Elemente des Schlosses sowie einiger Möbel und dekorativer Details, die im Besitz der Familie von Halem sind.

„Ein Gesamtkunstwerk der Sinne“ nennt Bernd Schmidtchen, der Vorsitzende des Förderkreises Schloss Zeilitzheim, das Zeilitzheimer Projekt. Den Konzerten folgt nämlich auch jeweils ein portugiesisches Abendessen (optional). Und Professor Detlef María Hansen, Präsident der Deutsch-Iberischen Gesellschaft, rühmt die reiche Kultur dieses traditionsreichen südeuropäischen Landes.

Weitere Informationen und Anmeldung:
Familie von Halem
Schloss Zeilitzheim, 97509 Zeilitzheim
Tel. 09381-9389

www.barockschloss.de
E-Mail info@barockschloss.de

 

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