Zeilitzheim: Alle zwei Jahre ist das erste Juliwochenende im Schloss Zeilitzheim einem anderen Kulturkreis gewidmet. Der Regierungspräsdent von Unterfranken, Dr. Paul Beinhofer, ist der Schirmherr des Zeilitzheimer Sommer mit dem Schwerpunkt „Begegnung mit Portugal“ vom 1. – 3. Juli.
Zu einem ambitionierten Programm haben sich der Förderkreis Schloss Zeilitzheim e.V. und die Deutsch-Iberische Gesellschaft Würzburg e.V. zusammengetan. Portugal spielte, so sagt Professor Detlef María Hansen, der Präsident der Deutsch-Iberischen Gesellschaft, zu Beginn der hereinbrechenden Neuzeit als Handels-, See-, Kolonial- und Weltmacht die führende Rolle in Europa und hat seit dem 19. Jahrhundert bis in unsere jüngste Gegenwart viel an wirtschaftlicher Bedeutung verloren, besitzt aber einen unvergeßlichen Kulturschatz. Es ist das das Land des Fado und der Poesie.
So eröffnet der Freitag Abend, 1. Juli um 19.30 Uhr mit „Tudo isto é Fado“ den Reigen. Mit Musik, vorgetragen von Studierenden der Hochschule für Musik unter Leitung von Prof. Ruck und Texten (Prof. Kreutzer, Würzburg) entsteht ein Dialog über Ursprünge und Formen des Fado.
Das Konzert am Samstag, 2. Juli um 19.30 Uhr heißt „Amor Lisboa Saudade“: es musiziert das Ensemble Fado Sul mit der Fado-Sängerin Daniela Bauer und den Gitarristen Luís Maria Hölzl und André Herteux. Die Bandbreite des Fado beschränkt sich durchaus nicht auf die sprichwörtliche Saudade, die sehnsüchtige Wehmut, sondern reicht von tief empfundem Schmerz bis zu ekstatischer Freude.
Am Sonntag, 3. Juli um 10.30 Uhr liest der Schweinfurter Schauspieler und Rezitator Peter Hub aus portugiescher Literatur. „Im Übrigen bin ich verrückt“ ist ein Zitat von Pessoa, dem berühmtesten modernen Dichter Portugals, dessen Werke erst nach seinem Tod bekannt wurden. Er wurde so berühmt, daß seine Gebeine 50 Jahre später ins portugiesische Nationalheiligtum nach Belem, wo die portgiesischen Könige begraben liegen, überführt wurden.
Der Lesung folgt ein für Zeilitzheim ungewöhnlicher Auftritt: das Schloss bekommt Besuch von einem Lusitano-Hengst. Sein Besitzer, Joao Mimoso, zeigt im Schlosspark die Kunst der Dressurarbeit der Hohen Schule an der Hand am langen Zügel und präsentiert die Eleganz und Anmut des portugiesischen Pferdes. Diese Art der Dressur erfordert ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier, da allein mit Stimme und Zügel geführt wird.
Das ganze Wochenende wird begleitet von einer Ausstellung mit Werken der portugiesischen Künstlerin Rosário Rebello de Andrade. Eigens für dieses Wochenende in Zeilitzheim schuf die Künstlein ein thematisches Projekt und entwickelt eine ganz eigenwillige Route, deren roter Faden sich dem Besucher bem Gang durch das Schloss offenbart. Sie bedient sich dabei architektonischer Elemente des Schlosses sowie einiger Möbel und dekorativer Details, die im Besitz der Familie von Halem sind.
„Ein Gesamtkunstwerk der Sinne“ nennt Bernd Schmidtchen, der Vorsitzende des Förderkreises Schloss Zeilitzheim, das Zeilitzheimer Projekt. Den Konzerten folgt jeweils ein portugiesisches Abendessen (optional). Und Professor Detlef María Hansen, Präsident der Deutsch-Iberischen Gesellschaft, rühmt die reiche Kultur dieses traditionsreichen südeuropäischen Landes.
Weitere Informationen und Anmeldung:
Familie von Halem
Schloss Zeilitzheim, 97509 Zeilitzheim
Tel. 09381-9389
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