Nach Ingenieurwissenschaften nun auch Doktortitel in Sozial- und Gesundheitswissenschaften möglich
Würzburg-Schweinfurt: Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) hat die Zusage für ein weiteres Promotionszentrum vom Bayerischen Wissenschaftsministerium erhalten: Damit können nun auch Studierende der Fachbereiche Sozial- und Gesundheitswissenschaften direkt an der THWS nach ihrem Masterabschluss promoviert werden, ohne auf die Zusammenarbeit mit einer Universität angewiesen zu sein. Für Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften ist dies bereits seit dem Start des ersten THWS-Promotionszentrums im März 2024 möglich.
Bayernweit werden vier neue Promotionszentren eingerichtet, wie Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume bekanntgab: „Vorläufiger Höhepunkt einer jungen, aber beeindruckenden Erfolgsgeschichte: Junge Talente können nun an allen bayerischen Hochschulen in eigenen Promotionszentren promovieren. Damit spannen wir ein lückenloses Netz für anwendungsstarke Forschung über den gesamten Freistaat – so wirkt Wissenschaft regional, mit extrem viel Potenzial. Industrie und Unternehmen profitieren enorm vom Fokus auf Anwendung und Praxis.“
Forschungsstärke entscheidend für Antrag
Auch Dr. Christian Lengl, als Leiter Campus Angewandte Forschung zuständig für die THWS-Promotionszentren, betont die Bedeutung dieser Entwicklung: „Die Genehmigung unseres neuen sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Promotionszentrums durch das Bayerische Staatsministerium ist ein bedeutender Schritt für unsere Hochschule. Es ermöglicht uns, die Forschung in diesen entscheidenden Bereichen weiter zu intensivieren und Talente zu fördern, die die Zukunft und die im Wandel befindlichen Lebenswelten maßgeblich mitgestalten können. Dieses Zentrum ist das Ergebnis des engagierten Einsatzes von 15 Professorinnen und Professoren unserer Hochschule, die mit ihrer Expertise und Forschungsstärke den Antrag ermöglicht haben.“
Am Antrag für das neue Promotionszentrum „Lebenswelten im Wandel“, kurz „LiWa“ genannt, waren Professorinnen und Professoren der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, der THWS Business School sowie der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik beteiligt. Prof. Dr. Tanja Henking, die maßgeblich an der Konzeption des Promotionszentrums beteiligt war, erläutert das Vorhaben: „Mit den drei Forschungsbereichen Gesundheit und Wohlbefinden, digitale Transformation sowie gesellschaftlicher Wandel (mit besonderem Blick auf Migration) konzentriert sich das Promotionszentrum auf zentrale Aspekte von Veränderungen in der Lebenswelt von Menschen. Die Analyse der sozialen, gesundheitlichen, ethischen und rechtlichen Implikationen dieser Veränderungen dient der Erforschung personenzentrierter Ansätze und Mechanismen, die Gesundheit, Wohlbefinden, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe fördern.“
Seit 2023 können an den Technischen Hochschulen sowie den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern Promotionszentren eingerichtet werden. Grundlage für deren Einrichtung ist das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz. Die Hochschulen können das fachlich begrenzte Promotionsrecht für besonders forschungsstarke Bereiche beantragen und nach Durchlaufen eines wissenschaftsgeleiteten Begutachtungsverfahrens erhalten. Neben der THWS erhalten auch die Hochschule München, die TH Deggendorf sowie die Katholische Stiftungshochschule München jeweils ein neues Promotionszentrum.
Im neuen Promotionszentrum der THWS „Lebenswelten im Wandel“ (LiWa) kann nach Abschluss der Titel Dr. rer. soc. geführt werden (Foto: THWS/Simone Friese)